Harte Bestrafung für frauenverachtende Hasstiraden im Europarat

Als im EU-Parlament über die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen debattiert wurde, trat ein Frauenhasser auf den Plan. Als Frau solle man nicht erwarten, dass man so viel verdiene wie die männlichen Kollegen. Doch mit seinen Voten kam er nicht so gut an, wie er es sich dachte. Sie hatten viel mehr überraschend harte Folgen.

Und warum sollen Frauen weniger verdienen als Männer für die gleiche Leistung? Man sei schliesslich das schwächere Geschlecht, so die Erklärung. Und: Frauen seien auch kleiner und weniger gescheit. Das ist zumindest die Argumentation eines polnischen Abgeordneten im EU-Parlament.

Der libertär-konservative Politiker Janusz Korwin-Mikke liess in der Parlamentsdebatte, um die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern eine wahre Hasstirade gegen Frauen los. Das war für eine spanische Abgeordnete zu viel. Sie konterte geschickt und erreichte für besagten Vertreter eine äusserst harte Bestrafung.

Zuviel ist zuviel

EU-Parlamentspräsident Tajani erklärte: «Ich werde solches Verhalten nicht dulden, besonders nicht von jemandem, von dem erwartet wird, dass er seine Pflichten als Vertreter der Völker Europas mit der nötigen Würde erfüllt.» Die Sanktionen für Korwin-Mikke sind denn auch beispiellos hoch.

Mit dem gestrichenen Taggeld und dem Einjahres-Verbot zur Vertretung des Parlaments verliert der Abgemahnte 9180 Euro Taggelder. Ein Verbot der Teilnahme an Aktivitäten der Volksvertretung wäre auch für rund 30 Tage möglich gewesen, doch man wollte bewusst ein Zeichen setzen.

Es ist nicht die oft kritisierte europakritische Haltung oder der immer wieder in Erscheinung getretene ultrakonservative Kurs Korwin-Mikkes, der ihn «zu Fall» zu bringen vermochte. Es ist auch nicht der Eklat um seinen Hitlergruss vom Juli 2015, der ihm das Letzte geben konnte, aber es ist die frauenverachtende Art und Weise, die nun der Auslöser für eine harte Strafe gab.

Bild Janusz Korwin-Mikke wurde hart abgestraft für seine frauenverachtenden Voten.