
14. St. Galler Festspiele, 28. Juni bis 12. Juli : Tanz in der Kathedrale – Konzerte im Stiftsbezirk
Das Herzstück der 14. St.Galler Festspiele ist Giuseppe Verdis «Il trovatore» als Freilichtproduktion auf dem Klosterhof. Der Ort im Herzen des Unesco-Weltkulturerbes Stiftsbezirk St.Gallen ist wie geschaffen für das düstere, emotionsgeladene Nachtstück mit vielen Aussenszenen. Der Regisseur Aron Stiehl, der in St.Gallen zuletzt Macbeth inszeniert hat, und sein Bühnenbildner Frank Philipp Schlössmann zeigen auf der grossen Festspielbühne vor der Fassade der barocken Kathedraltürme eindrucksvoll die Allgegenwart des Todes. Die musikalische Leitung hat Michael Balke, der Erste ständige Gastdirigent des Theaters St.Gallen.
In der Kathedrale begibt sich der japanische Choreograf Yuki Mori mit der Tanzkompanie des Theaters St.Gallen auf die Suche nach dem Unendlichen. Sein Stück Desiderium ist eine tänzerische Auseinandersetzung mit der Sehnsucht nach Erkenntnis, Erleuchtung, Religion und Glauben an dem Ort, an dem der Wandermönch Gallus vor 1400 Jahren seine Ruhe fand. Musikalisch begleitet wird die Tanzkompanie von Domorganist Willibald Guggenmos und dem Modulor Quartett.
Die dritte Programmschiene der St.Galler Festspiele bildet das Konzertprogramm, welches das Themenfeld der Festspieloper aufgreift: die faszinierende Welt der singenden höfischen Dichter, Troubadoure und Minnesänger. In verschiedenen Räumlichkeiten des Stiftsbezirks präsentieren wechselnde Formationen von internationalem Renommee Musik aus mehreren Jahrhunderten, von der frühesten französischen Minnedichtung über den bedeutendsten deutschsprachigen Minnesänger Oswald von Wolkenstein bis zum Folk der 1970er-Jahre. Im abschliessenden Festkonzert erklingt Anton Bruckners Sinfonie Nr. 7 E-Dur; das Sinfonieorchester St.Gallen steht unter der Leitung seines Chefdirigenten Modestas Pitrenas.