Louise Glück wird für ihre Lyrik mit dem Nobelpreis geehrt
Die neue Nobelpreisträgerin, Louise Glück, wurde am 22. April 1943 in New York geboren und lebt in Cambridge, Massachusetts. Sie ist Professorin an der Yale Universität in New Haven.
Ihr erster Gedichtband («Firstborn») erschien 1968. Ihm folgten elf weitere Gedicht- und einige Essaybände. Auf Deutsch erschienen unter anderem die Gedichtsammlungen «Averno» (2007), in der sie sich dem Zusammenspiel von Mythologie und Mensch nähert, und «Wilde Iris» (2008) über den Kreislauf von Natur und menschlichem Dasein.
Eine mehrfach ausgezeichnete Lyrikerin
Zu ihren bisherigen Auszeichnungen gehören 1993 der Pulitzer-Preis für Dichtung, 2014 der National Book Award für Lyrik und heuer der Tomas Tranströmerpriset. Glück war zeitweise Vorsitzende des Literaturkomitees der American Academy of Arts and Letters, zudem auch im Führungszirkel der Academy of American Poets.
Der «Washington Post» sagte die Schriftstellerin einmal, zu ihren Lieblingsautoren zählten unter anderem T. S. Eliot und William Carlos Williams. Nach Angaben der Zeitung war Glück zweimal verheiratet und hat einen Sohn.
Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund eine Million Franken) pro Kategorie und damit einer Million Kronen mehr als im Vorjahr dotiert. Damals hatte die Akademie gleich zwei Preise vergeben, weil die Vergabe 2018 wegen eines umfassenden Skandals um das mittlerweile ausgetretene Akademiemitglied Katarina Frostenson und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault zunächst ausgefallen war.
Deshalb war die Polin Olga Tokarczuk im vergangenen Jahr nachträglich zur Preisträgerin 2018 bestimmt worden, während der Österreicher Peter Handke die Auszeichnung für das Jahr 2019 erhielt. Wegen Handkes umstrittenen Haltungen zum Jugoslawien-Konflikt hatte seine Auswahl in der Folge zu Kritik und auch Protesten geführt.
Offiziell gewürdigt werden die Nobelpreisträger traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. Die prunkvollen Preiszeremonien, auf denen die Geehrten dann üblicherweise ihre Medaillen und Diplome erhalten, finden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt.
Die Preisverleihung im Konzerthaus von Stockholm soll durch eine im Fernsehen übertragene Vergabe im Rathaus der Stadt ersetzt werden, auf der die Preisträger aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen.