Anti-Heldin, die flucht und säuft – aber auch verzaubert

Anti-Heldin, die flucht und säuft – aber auch verzaubert

Neue Heldinnen braucht das Land. Und wenn diese nicht real sind, so erfreuen wir uns immerhin an Buch- oder Film-Heldinnen. Modern, frech und mit allen Wassern gewaschen ist die Detektivin, Jessica Jones, die tief in ihr drinnen, auch optimistisch und kämpferisch wirkt.


Ursprünglich ist Jessica Jones eine Comicfigur des Comicautors Brian Michael Bendis. Im Jahr 2001 zum Leben erweckt und in mehreren Folgen vertreten, wurde sie in diesem Jahr als «Marvel’s Jessica Jones» verfilmt. Sie wird von Schauspielerin Krysten Ritter gespielt. Die Superheldin trat erstmals im Comic «Alias» auf. Ihr Schöpfer ist bekannt dafür, Comics für Erwachsene mit speziellen Charakteren, wie jenem des homosexuellen «Rawhide Kid», zu zeichnen. Nicht umsonst hat auch Jessica Jones ein Repertoire an Schimpfwörtern intus, die sie regelmässig verwendet. Sie trinkt und raucht zudem, was in Comics sonst verboten ist. Bendis dachte sich Jessica Jones als früh verwaiste, kettenrauchende und alkoholkranke Privatdetektivin, die eine heruntergekommene Detektei in New York City führt. Sie ist als ehemalige Superheldin traumatisiert, löst zweifelhafte Fälle, flucht, prügelt sich und schläft mit Männern, wenn ihr danach ist.

Düstere Stories

Die Superkräfte hat sich Jessica Jones bei einem Verkehrsunfall mit einem Militärtransporter geholt, als sich radioaktive Substanzen freisetzten. Ihre Eltern kamen dabei um. Bekannt unter dem Namen «Jewel» und gekleidet in ein Superheldinnendress, löste Jessica danach Fälle, wurde dann entführt und zur Marionette des Superhelden «Purple Man» gemacht. Jessica konnte flüchten, blieb aber traumatisiert und wurde zur Superheldin «Knightress», bevor sie wieder normal leben und als einfache Privatdetektivin arbeiten wollte. Nebenschauplatz ihrer Aktionen sind immer wieder die Kämpfe gegen den Purple Man. Die düsteren Stories Jessicas, die verbittert und selbstzerstörerisch, aber auch trotzdem irgendwie tief optimistisch ist, fanden Fans in aller Welt und wurden gar mit zwei Nominierungen für den «Eisner Award» belohnt, einem wichtigen Comic-Preis.

Ecken und Kanten

Nachdem dem Schöpfer von Jessica Jones mit «Daredevil» ein Hit gelang, verspricht er sich von seiner neueren Schöpfung einen ebenso grossen Erfolg. Jessica Jones hat in der Zwischenzeit ihr Image an den Nagel gehängt, um in Hell’s Kitchen zu wirken. Nachts streunt sie durch die Strassen – und manchmal lässt sie die Fäuste sprechen, denn ihre Laune ist oft schlecht, eigentlich meistens. Der Purple Man macht ihr zwar oft noch das Leben schwer, doch in Jessica Jones Leben, haben Männer sowieso nicht viel zu bestellen. Die Anti-Heldin ist ungewöhnlich, mit Ecken und Kanten – und versprüht trotzdem sehr viel Charme und noch viel mehr erntet sie Faszination.

Wie ein Märchen

Krysten Ritters Biografie liest sich wie ein Märchen. Sie wurde im Einkaufszentrum von einem Talentscout entdeckt, wurde Elite Model, lief erfolgreich auf Laufstegen von New York, Mailand und Paris und drehte Werbespots. Dies bewog sie, eine Schauspielausbildung zu absolvieren. 2001 schloss sie ab und gab das Modeln für die Schauspielerei auf. Die erste Rolle spielte sie in «Männerzirkus», bekam eine Gastrolle in «Law & Order» und spielte schliesslich in Fernsehserien und mehreren Spielfilmen mit. In der dunklen Romantik-Komödie «Vamps» fiel sie besonders auf und wurde wohl dadurch für die Rolle als «Marvel’s Jessica Jones» entdeckt.

Jessica Jones

Alle 13 Episoden der ersten Staffel der Serie «Jessica Jones» wurden gleichzeitig am 20. November 2015 von Netflix per Streaming sowohl in den USA als auch im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Damit hinkt der deutschsprachige Raum nicht wie gewöhnlich zwei, drei Jahre hintennach.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marvel’s_Jessica_Jones

Hauptbild: Jessica Jones

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