• Home
  • /Arbeit
  • /Arbeiten – Schaffen – Tätigsein – Dem eigenen Leben Sinn geben
Arbeiten – Schaffen – Tätigsein – Dem eigenen Leben Sinn geben

Arbeiten – Schaffen – Tätigsein – Dem eigenen Leben Sinn geben

Zum Tag der Arbeit vom 1. Mai mache ich mir einige Gedanken zum Begriff «Arbeit». Was schaffst Du? – eine häufige Frage bei Begegnungen. Damit ist in der Regel die Erwerbsarbeit gemeint. Seit Jahren oft die unsichere Antwort einer nicht erwerbstätigen Hausfrau und Mutter: Ich schaffe nicht!

Im Zusammenhang mit der Abstimmungsvorlage «Bedingungsloses Grundeinkommen» vom 5. Juni bietet sich uns als Gesellschaft die Chance, über den Begriff  Arbeiten, den Sinn von Arbeit, das Menschenbild und die Wertehierarchie von Erwerbsarbeit und Nichterwerbsarbeit eine öffentliche Debatte zu lancieren und über Lebensformen der Zukunft nachzudenken und sich auszutauschen. So geschehen kürzlich am DenkSalon der DenkBar St. Gallen, wo über 30 Frauen und Männer, sehr junge und ältere, sich in Dialogform dem Thema angenähert haben.

Mein Fazit

Der Weg zu neuen Gesellschaftsformen braucht Zeit, viel Zeit. Denken wir nur an die Einführung des Frauenstimmrechts, die mehr als 100 Jahre brauchte, ganz aktuell an die Umsetzung der Gleichstellung und Gleichwertigkei der Geschlechter!

Auch ein bedingungsloses Grundeinkommen wird kommen, obschon heute noch fast undenkbar. Denken wir nur an die Roboterisierung und Digitalisierung unserer Welt. Die Erwerbsarbeit wird weniger und die Nichterwerbsarbeit in Gesellschaft und Familie wird immer mehr. Wer soll die Bedürfnisse der Menschen befriedigen und wie?

Immer mehr Menschen erfahren heute eine sinnentleerte und nutzlose Arbeit im Erwerbsleben. Keiner bewegt etwas, die Arbeit ist nutzlos. Boomt deshalb unsere Eventitis- und Spassgesellschaft? Brauchen viele Menschen deshalb Brot und Spiele?

Sinnvolle Arbeit erleben Menschen oft in der selbstbestimmten Tätigkeit, in der ehrenamtlichen und freiwilligen Arbeit in der Zivilgesellschaft, wo sie mit ihrem Tätigsein Sinn erleben, etwas bewegen und ihre Fähigkeiten und Talente einsetzen können. Dabei kommt mir gerade die berühmte amerikanische Philosophin Martha Nussbaum in den Sinn. Sie sagt, es sei ein Menschenrecht, seine Fähigkeiten im Leben einsetzen zu können!

Wir brauchen eine öffentlche Debatte in breiten Kreisen – Machen Sie mit bei diesem Marathon – Mischen Sie sich ein – Engagieren Sie sich!

Links

Die Freiwilligenarbeit hat Zukunft, denn das Streben nach Autonomie und Selbstbestimmung nimmt zu. Der Arbeitspsychologe Theo Wehner sagt ein Umdenken voraus.

http://www.nzz.ch/lebensart/gesellschaft/das-bedingungslose-grundeinkommen-ist-ein-kulturimpuls-1.18626641

Der frühere griechische Finanzminister Giannis Varoufakis wirbt für das bedingungslose Grundeinkommen. Die Schweiz sei ideal für Experimente mit dem Grundeinkommen.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/die-schweiz-ist-ideal-fuer-experimente-mit-dem-grundeinkommen/story/23669824

Ethikerin Ina Praetorius aus Wattwil SG ist Autorin von “Wirschaft ist Care”.

http://www.boell.de/de/2015/02/19/wirtschaft-ist-care-oder-die-wiederentdeckung-des-selbstverstaendlichen

https://www.ostschweizerinnen.ch/wirtschaft-ist-care-oder-die-wiederentdeckung-des-selbstverstaendlichen/

www.denkbar-sg.ch

Hans Ruh: Bedingungsloses Grundeinkommen: Anstiftung zu einer neuen Lebensform. Versus, Zürich 2016

Hauptbild: Eine fleissige Biene

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*