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«civicChallenge» – der erste nationale Ideen-Wettbewerb für Verwaltungsangestellte in der Schweiz

«civicChallenge» – der erste nationale Ideen-Wettbewerb für Verwaltungsangestellte in der Schweiz

Im öffentlichen Sektor gibt es grosses Potenzial für Innovation. Nicht selten fehlen günstige Rahmenbedingungen, damit es sich entfalten kann. Mit civicChallenge wird es erstmals für Verwaltungsangestellte aus der ganzen Schweiz möglich, ihre eigenen innovativen Ideen im Rahmen eines Wettbewerbs mit Hilfe von Innovations-Spezialisten zu entwickeln. Der neu konzipierte Wettbewerb und Innovations-Inkubator für Verwaltungen wird von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern des Schweizer öffentlichen Sektors unterstützt. Der Förderfonds Engagement Migros ermöglicht civicChallenge als Gründungspartner.

Aufgrund historisch gewachsener Strukturen und einer tiefen Fehlertoleranz haben es neuartige Ideen in der Verwaltung schwieriger als in der Privatwirtschaft, wo Innovationen überlebenswichtig für das Bestehen im Wettbewerb sind. Aus Sicht von civicChallenge liegt der Schlüssel zum Erfolg im Fokus auf die Menschen in der Verwaltung und ihr Potenzial, den öffentlichen Sektor mit eigenen Projekten zu verändern und zu verbessern. Innovationen und die Menschen dahinter brauchen Raum, Können sowie auch die nötige Anerkennung und Unterstützung. Die civicChallenge bietet hier Hand und stellt neben nötigen finanziellen Mitteln die entscheidenden Lern- und Austauschmöglichkeiten mit Innovations-Experten zur Verfügung und schafft mehr Bewusstsein für die dringend benötigten Innovationsleistungen der Verwaltung in der Öffentlichkeit.

Wettbewerbs-Eingaben ab Januar 2020

Mitmachen können Mitarbeitende aus der Verwaltung aus allen Landesteilen, aus allen Hierarchiestufen, aus allen Bereichen (Departemente und Ämter) sowie aus allen Regierungsebenen (Gemeinden, Kantone, Bund). Die Eingabe einer Idee ist ab dem 7. Januar bis zum 29. Mai 2020 möglich. Die eingegebenen innovations-Ideen befassen sich mit zentralen Problemen und Herausforderungen im öffentlichen Sektor in der Schweiz und haben den Anspruch, innovative Antworten darauf zu finden. Im Zentrum der Bemühungen stehen die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und die passenden öffentlichen Dienstleistungen, die es zu optimieren gilt. Alle eingegebenen Projekte werden von einer hochkarätigen Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten für Verwaltungsinnovation aus dem In- und Ausland, bewertet. Neben Schweizer Persönlichkeiten wie Prof. Kuno Schedler (HSG), Prof. Gauthier (HEG Genève) und Anne Headon (Universität Lausanne) sind auch internationale Experten wie Sara Gry Striegler (Dansk Design Center) vertreten.

Ablauf des Wettbewerbs für Beamte

Von allen eingegebenen Ideen werden die zehn höchst bewerteten zu einen exklusiven und zertifizierten Trainings-Workshop in den Schweizer Alpen im Herbst 2020 eingeladen. In einer Schlussbewertung der Jury im November 2020 werden vier bis fünf Projekte aus den zehn Ideen ausgewählt, die einen Förderbetrag von maximal CHF 30’000 erhalten werden. Der Förderbeitrag soll den Projekten erlauben, in die prototypische Umsetzung zu starten. Die so entstandenen Innovationen sollen als Modellprojekte allen Verwaltungen zur Nachahmung zur Verfügung stehen.

Schweiz nicht bei der Spitze 

Die Schweiz ist wirtschaftlich bekannt für ihre Innovationsstärke und befindet sich in diversen Rankings an der Weltspitze. Anders sieht dies in Bezug auf die Digitalisierung und Innovationskraft der Verwaltungen aus. Dort ist die Schweiz im Vergleich zu den OECD-Ländern im Mittelfeld positioniert (Ranking OECD). Die civicChallenge sieht einen der Gründe in dem robusten, jedoch stark fragmentierten politischen System. Es fehlt eine unabhängige und nationale Plattform, die sich in diesem Bereich engagiert und die Herausforderungen in der Verwaltung interdisziplinär und übergreifend versteht und fördert.

Anja Wyden Guelpa, Präsidentin von civicChallenge und von 2009 bis 2018 Staatskanzlerin des Kantons Genf, sagt: «Wir haben in der Verwaltung innovative und dynamische Leute. Der Wettbewerb will den Unternehmensgeist der Mitarbeitenden der Verwaltung unterstützen und neuen Ideen mit Mehrwert für BürgerInnen eine Chance geben für eine moderne Schweiz» Gründungspartner von civicChallenge ist der Förderfonds Engagement Migros, der seit 2012 besteht. Für Robin Born, Projektleiter bei Engagement Migros, ist die civicChallenge ein Schlüsselprojekt: «Wir glauben an das schlummernde Potential und die Innovations-Kompetenzen im öffentlichen Sektor und wollen diese wecken und zur Entfaltung bringen.»

Breite Unterstützung für die Innovation

Der Druck auf die Verwaltung und seine Angestellten ist gestiegen. Moderne Beamte treffen auf komplexer gewordene Bedürfnisse und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger. Dazu kommt, dass die demografischen und globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts den Effekt steigender Ausgaben und Verantwortung nach sich ziehen. Anja Wyden Guelpa schliesst daraus: «Unter diesen Voraussetzungen sind Innovationen im öffentlichen Sektor nicht mehr nur wünschenswert sondern ein unerlässlicher Faktor geworden.»

Der Wettbewerb wird von zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter des Schweizer öffentlichen Sektors unterstützt, darunter der Bundeskanzler Walter Thurnherr, die Stadtpräsidentinnen Corine Mauch (ZH) und Elisabeth Ackermann (BS), der Stadtpräsident Alec von Graffenried (GE), Mitglied der Regierung Sami Kanaan (GE) sowie Regierungsrat Benedikt Würth (SG), die sich für den Beirat des Projektes  verpflichtet haben. Neben prominenten Leadern aus den Schweizer Verwaltung, wird das Projekt auch von internationalen Innovations- und Design-Experten wie Brenton Caffin (Nesta, England) oder Jamie Berryhill (OECD) gecoacht und begleitet.

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