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Das Frauennetz Gossau hat eine politische Kultur für Frauen geschaffen

Das Frauennetz Gossau hat eine politische Kultur für Frauen geschaffen

Gossau. «Wir dürfen unser politisches Engagement nicht auf einen Wahlevent beschränken»: Das hatten sich die Verantwortlichen vom Frauennetz Gossau gesagt, als sie die vierjährige Weiterbildungsreihe «Abenteuer Politik» ins Leben riefen. Sie wollten zusammen mit Vertreterinnen aus allen Ortsparteien in der Politik mehr bewegen, Frauen für die politische Arbeit motivieren, Kandidatinnen für politische Ämter fit und in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Damit sie von den Parteien auch erkannt  werden, wenn es um Listen und zu besetzende Sitze geht.

«Für die Sache und für Gossau»
«Frauen in politischen Ämtern haben bewiesen, dass sie sich für die Sache und für Gossau einsetzen», sagt Brigitte Hollenstein, Präsidentin Frauennetz Gossau. Das gelte auch für die scheidende Parlamentspräsidentin Ruth Schäfler (FDP). Sie wird am 12. Januar voraussichtlich durch Erwin Sutter (Freie Liste Gossau) abgelöst. Fürs Vizepräsidium ist erstmals eine Vertreterin der SP vorgeschlagen: Monika Gähwiler-Brändle. Das Frauennetz Gossau freut sich über diese Nominierung und unterstützt Monika Gähwiler-Brändle in ihrem Engagement. Sie arbeitet seit vielen Jahren in der Politischen Gruppe mit und ist massgeblich an den politischen Anlässen beteiligt.

Praxisnahe Staatskunde
Die Reihe «Abenteuer Politik», die sich auch in anderen Regionen umsetzen liesse, läuft noch bis Ende des Wahljahrs 2016. Sie vermittelt Staatskunde praxisnah auf kreative und erlebnisreiche Weise: von der Reise ins Bundeshaus zu einem Treffen mit Nationalrätinnen über den Fyrobigtalk im Gossauer Rathaus bis hin zum Medien- und Politik-Workshop mit der Medientrainerin Eva Nietlispach. Im Oktober stand ein Besuch im Studio Leutschenbach auf der Agenda. Das Frauennetz Gossau war bei der Nachwahlsendung zur Nationalratswahl live dabei.

Gute besuchte Anlässe
Während traditionelle Politanlässe und Wahlpodien kaum noch Leute hinter dem Stubenofen hervorlocken, werden die Anlässe von «Abenteuer Politik» durchschnittlich von 60 Frauen besucht. 100 fuhren ins Bundeshaus, 90 liessen sich von der Journalistin Esther Girsberger übers Frauennetzwerken orientieren, 73 Teilnehmerinnen genossen politische Weiterbildung im Gossauer Parlament. Einseitigkeit kann man dem Frauennetz Gossau nicht vorwerfen: Das Projekt wird von sämtlichen Parteien unterstützt. Deren Vertreterinnen wirken in der Projektgruppe aktiv mit und lernen mögliche Kandidatinnen aus dem Teilnehmerinnenfeld an den Politanlässen kennen. Unterstützt wird «Abenteuer Politik» auch von der Wirtschaft, den örtlichen Frauenvereinen, der Stadt Gossau und vom Kanton St. Gallen.

Portieren und wählen
Die breite Verankerung erklärt den Erfolg der Politanlässe aber nur zum Teil. Unerlässlich sind die professionelle Hintergrundarbeit der Projektgruppe, das Coaching von Kathrin Hilber und die langjährige Grundlagenarbeit von Brigitte Hollenstein, die das Frauennetz Gossau seit 15 Jahren präsidiert. «Wir haben in Gossau für Frauen eine politische Kultur geschaffen, sie sind politisch interessiert, motiviert und sichtbar», freut sich die Präsidentin. Durch die finanzielle und ideelle Unterstützung des Projektes hätten sich die Parteien zum Einbezug der Frauen in die Politik bekannt. Nun zählt sie darauf, dass sich Frauen im kommenden Wahljahr portieren lassen, von den Parteien auf die Wahlliste genommen werden und von den Wählerinnen und Wählern auch gewählt werden. Der erste Schritt dazu sind die kommenden Kantonsratswahlen, wo 77 Frauen auf den Wahllisten stehen.

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