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Das rockige Kult-Musical Rent lässt in St. Gallen die 1990er Jahre aufleben

Das rockige Kult-Musical Rent lässt in St. Gallen die 1990er Jahre aufleben

 Mit Rent, der zweiten Musical-Produktion der aktuellen Spielzeit, kommt ein zum Klassiker gewordener Musiktheaterstoff auf die Bühne des Paillard-Baus: In Anlehnung an Puccinis La Bohème setzt es eine Gruppe junger, abgebrannter Künstler:innen ins Zentrum, deren Leben von der Suche nach Liebe und Akzeptanz, der Hoffnung auf künstlerischen Erfolg sowie dem Kampf gegen HIV geprägt ist.

 

Rent entführt mitten in die New Yorker Künstlerbohème der 1990er Jahre und deren ambivalentes Lebensgefühl, das zwischen Glück und Verzweiflung oszilliert: Im Mittelpunkt steht der Musiker Roger, der die drogenabhängige Tänzerin Mimi kennenlernt, sich aber nicht binden möchte, weil er erst vor kurzem seine HIV-positive Freundin durch Selbstmord verloren hat. Der Filmemacher Mark Cohen wiederum, eine weitere Hauptperson, hat gerade seine Freundin Maureen an Joanne verloren. Einen düsteren Schatten legt HIV auch auf den Philosophieprofessor Tom und dessen Partner Angel, der seinen Lebensunterhalt als Dragqueen verdient.

Mit seiner Story trifft Rent den Zeitgeist in mehrfacher Hinsicht: Einerseits passt das Musical perfekt in eine Zeit, die sich in vielfältiger Weise von den 1990er Jahren inspirieren lässt. Zum anderen erzählt es von der Konfrontation mit einer epidemischen Krankheit, die – ähnlich wie in den vergangenen Jahren die Coronapandemie – das soziale Zusammenleben nachhaltig beeinflusst. Zugleich bezieht sich Rent sowohl thematisch als auch in Bezug auf das Figureninventar auf einen zeitlosen Musiktheaterklassiker: Stehen im Zentrum von Rent die von HIV geprägten Künstler:innen des New Yorker East Village, beleuchtete Puccinis Oper die Pariser Bohème der 1830er Jahre und deren Kampf gegen die Tuberkulose.

Rent ist auch autobiografisch zu verstehen: Uraufgeführt wurde das Musical 1996 nur einen Tag nach dem Tod des Komponisten und Textdichters Jonathan Larson durch eine Aortendissektion. Den Versuch, seinen Lebensunterhalt mit seiner Kunst zu verdienen, teilte er mit den Figuren seines Musicals.

Musikalisch ist Rent stark von der Musik Steven Sondheims beeinflusst und bietet ein breites Spektrum aus Rock, Soul, Latin und Tango. Die Inszenierung verantwortet der Südafrikaner Matthew Wild, dessen Regietätigkeit in Europa und Afrika neben Musicals auch Opern umfasst. Auf der Bühne präsentiert sich ein diverser Cast mit Gästen, die in St. Gallen längst keine Unbekannte mehr sind: So war etwa Naomi Simmonds in der vergangenen Spielzeit sowohl in der Uraufführung von Wüstenblume als auch in der Oper The Time of Our Singing zu sehen, während Thomas Hohler in dieser Saison bereits Teil von Les Misérables war. Die musikalische Leitung liegt – wie schon bei Lady Bess und Wüstenblume – in den Händen von Christoph Bönecker. Die Musik selbst wird von der eigens dafür zusammengestellten Rent-Band gespielt.

Werfen Sie einen Blick in das Stück, das am Samstag Premiere hatte!

Rent
Musical von Jonathan Larson

Buch, Musik und Liedertexte: Jonathan Larson
Deutsch: Wolfgang Adenberg
Arrangements: Steve Skinner
Originalkonzept und zusätzliche Liedtexte: Billy Aronson
Musikalische Aufsicht und zusätzliche Arrangements: Tim Weil
Dramaturgie: Lynn Thomson

Musikalische Leitung: Christoph Bönecker
Inszenierung: Matthew Wild
Choreografie: Louisa Talbot
Bühne: Paul Wills
Kostüm: Claudio Pohle
Licht: Tim Mitchell
Video: Reto Müller
Dramaturgie: Caroline Damaschke
Regieassistenz: Edith Ronacher/Patricia Hodell/Jurriaan Bles
Dance Captain: Rachel Colley
Inspizienz: Edith Ronacher
Abendspielleitung: Predrag Zlatanovski
Ton: Nicolai Gütter-Graf/Peter Szabo
Kostümassistenz: Malou Pohl de Rezende
Mimi Marquez: Naomi Simmonds
Roger Davis: Dominik Hees
Mark Cohen: Thomas Hohler
Maureen Johnson: Jeannine Michele Wacker
Angel Dumott Schunard: Gonzalo Campos Lopez
Tom Collins: Daniel Dodd-Ellis
Joanne Jefferson: Kerry Jean
Benjamin «Benny» Coffin III: Vikrant Subramanian
Ensemble: Lara de Toscano, Amaya Keller, Tamara Wörner, Gerd Achilles, Sander van Wissen, Florian Minnerop, Robert Lankester, Jessica Rühle, Rachel Colley, Tobias Stemmer
Swing: Adrian Hochstrasser
Rent-Band: Christoph Bönecker, Gallus Hächler, Simon Kessler, Nico Stettler, Athanasios Hatzigeorgiou, Felix Brühwiler, Roland Hofer, Patrik Horat, Adrian Böckli

Vorstellungen

Sonntag, 18. Februar 2024, 19 Uhr
Mittwoch, 21. Februar 2024, 19.30 Uhr
Samstag, 24. Februar 2024, 19.30 Uhr
Sonntag, 25. Februar 2024, 19 Uhr
Freitag, 1. März 2024, 19.30 Uhr
Samstag, 2. März 2024, 19 Uhr

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