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«Die Frauenquote käme zu früh», findet ein österreichischer Minister, die Frauenministerin fordert sie

«Die Frauenquote käme zu früh», findet ein österreichischer Minister, die Frauenministerin fordert sie

Die österreichische Frauenministerin Sabine Oberhauser (FPÖ) will Massnahmen diskutieren und den Schwung der Frauenquote ausnutzen. Nach der Privatwirtschaft, soll nun auch in der Politik über einen höheren Frauenanteil gesprochen werden.

Die Wienerin und Frauenministerin Sabine Oberhauser lässt nicht locker: Wie für die Privatwirtschaft bereits geplant, soll auch in der Politik Frauen gefördert werden. Die gläserne Decke habe aus ihrer Sicht jedenfalls einen Sprung bekommen, erklärte sie.

Zur Erhöhung des Frauenanteils sieht sie verschiedene Szenarien. Man könne die Klubförderung an den Frauenanteil knüpfen oder auch Listen mit zu wenig Frauen gar nicht erst zulassen. Bereits fanden einige Gespräche auf parlamentarischer Ebene statt. Eine Einigung konnte allerdings noch nicht erzielt werden. «Auch im Rahmen der anstehenden Wahlrechtsreform muss die Frauenquote aber wieder Thema sein», fordert Oberhauser.

Die Industriellenverenigung (IV) hat allerdings keine Freude an dieser Idee, obwohl es klar zu wenige weibliche Führungskräfte gebe. Die Forderung käme allerdings zu früh – weil dies nicht das richtige Mittel sei, um das Problem zu lösen. Viel eher müsse man mit Netzwerken Schwerpunktthemen oder Ausbildungsprogrammen Frauen auf Führungspositionen vorbereiten.

Das Problem sei in den Industriebetrieben bekannt, denn anders als im Bankenwesen, seien zu wenige Frauen dort tätig. Vorstellbar sähe Christian Fries, Bereichsleiter der IV, wenn sich die Unternehmen die Ziele selber setzen könnten und nicht dazu gedrängt würden.  Friesl ortet grundsätzlich strukturelle Probleme und fordert neue Rollenbilder – und  hier müsste bereits in den Kindergärten angesetzt werden.

So soll etwa die Technikaffinität gefördert werden. Die Berufswahl sei noch immer stereotyp, die Hälfte der weiblichen Lehrlinge entscheide sich für die Berufe Coiffeuse, Einzelhandels- oder Bürokauffrau, gab der Bereichsleiter zu bedenken.

Auch die Wirtschaftskammer glaubt nicht, dass es die Festschreibung einer Frauenquote für Aufsichtsräte braucht. Verwiesen wurde hingegen auf das Führungskräfteprogramm «Zukunft.Frauen», aus dem mittlerweile eine Datenbank mit 450 potenziellen Aufsichtsrätinnen hervorging.

Vorbild für die Regierung ist das deutsche Modell, das eine 30-prozentige Geschlechterquote für Grossunternehmen vorsieht. Es gibt dabei keine Ausnahmen, denn bei Nichterfüllung der Quote bleibt der Posten im Aufsichtsrat unbesetzt. In Österreich soll diese Regelung für alle börsenkotierten Unternehmen sowie Betriebe mit mehr als 1.000 Mitarbeitern gelten.

Bild: Frauenministerin Sabine Oberhauser fordert Frauenquoten

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