«Diese Gebäude sind mehr als nur Mauern»: Der Kanton St.Gallen öffnet zum 175-Jahr-Jubiläum der Bundesverfassung seine Türen
Am 24. Juni feiert die Schweiz das 175. Jahr der Bundesverfassung. Der Kanton St.Gallen veranstaltet zu diesem Anlass einen Tag der offenen Türen mit diversen Attraktionen wie Rundgängen, Fahnenschwingen oder Treffen mit der Regierung.
Die Schweizer Bundesverfassung feiert demnächst ihr 175-Jahr-Jubiläum. Am 24. Juni lädt der Kanton St.Gallen deshalb mit offenen Türen zu Feierlichkeiten ein. Besuchende werden das sonst nicht öffentlich zugängliche Regierungsgebäude, das Kantonsparlament und das Gericht besichtigen können. «Wir wollen zeigen, dass die Gebäude mehr sind als nur Mauern: Es sind die Säulen unserer Demokratie», sagt Regierungspräsident Stefan Kölliker.
Regierungspräsident Stefan Kölliker erklärt das Programm des Tags der offenen Türen.
Neben den offenen Türen wird es auch einen grossen Festakt mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter als Rednerin, Fahnenschwingern und zahlreichen Attraktionen geben. Eine weitere Besonderheit: Für die Bevölkerung des Kantons St.Gallen ist die Anreise mit Bus und Zug kostenlos. Billette können auf der Website des Kantons heruntergeladen werden. «Es ist uns ein grosser Bedürfnis, dass die Bewohnenden aller Regionen des Kantons zusammenkommen können, um diesen Tag zu feiern», sagt Kölliker.
Hinter die Mauern der Regierung sehen
Die zentrale Attraktion soll der Rundgang durch das Regierungsgebäude werden, erklärt Staatssekretär Benedikt van Spyk. Dort werden die Besucherinnen und Besucher erleben können, wo sich Regierung und Parlament für politische Debatten treffen oder wo sich die Arbeitsplätze der Verwaltung befinden. «Die Räume sollen belebt sein, damit die Besuchenden einen nahen und direkten Zugang zur Politik bekommen», sagt van Spyk. Deshalb sind Mitglieder der Regierung, des Kantonsrats, der Staatskanzlei und des Innendepartements vor Ort, um von ihrem Alltag zu erzählen. Anschliessend kann man sich auch in zwei «Triff die Regierung»-Gesprächsrunden mit Regierungsmitgliedern unterhalten.
Neben dem Regierungsgebäude wird auf der Bühne der St.Galler Festspiele ein Festakt stattfinden: Es referieren Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Regierungspräsident Stefan Kölliker und Kantonsratspräsidentin Andrea Schöb, ein Historiker und ein Akkordeonist bieten einen musikalischen Dialog. Drei Alphornbläser und 26 Fahnenschwinger bringen kulturelle Aspekte mit.
Einblick ins Parlament und ins Gericht
Auch das Kantonsparlament lädt in seine Räume ein: Im Kantonsratssaal können die Besucherinnen und Besucher von Parlamentsmitgliedern und Mitarbeitenden Wissenswertes über den Ratsbetrieb hören und «mit den Leuten sprechen, die sie gewählt haben», sagt Kantonsratspräsidentin Andrea Schöb.
Da der Anlass von allen drei Staatsgewalten organisiert wird, öffnet auch das Kantonsgericht seine Türen. «Wir wollen der Bevölkerung einen Blick hinter die dicken Gerichtsmauern gewähren», sagt Gerichtspräsident Patrick Guidon. Dort werden Mitarbeitende fiktive Gerichtsverhandlungen für das Publikum durchspielen oder historische Fallakten aus dem Archiv zeigen.
Nicht nur das Kantonsgericht wagt einen Blick in die Vergangenheit. Das Staatsarchiv präsentiert eine Ausstellung, die mit diversen historischen Unterlagen das Leben im Gründungsjahr 1848 der Bundesverfassung zeigt. Im Hofkeller werden zudem historische Filmdokumente zu sehen sein. Staatssekretär Benedikt van Spyk betont, dass der Anlass aber nicht nur rückblickend sein soll: «Auch der Blick nach vorne ist uns wichtig.» Deshalb wird die Künstlergruppe Kulturkosmonauten die Besuchenden befragen und anschliessend bei einer Live-Performance eine aus den Antworten erarbeitete Zukunftsverfassung präsentieren.
Zu den vielen weiteren Programmpunkten gehören ein Fahnenschwingen-Schnupperkurs, ein Zeichenautomat, der Zeichnungen nach Wunsch ausspuckt, und eine Kinderkrippe.
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