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Digitalisierung hilft, doch Ernährungsicherheit ist alles

Digitalisierung hilft, doch Ernährungsicherheit ist alles

Die digitale Entwicklung im Agrarsektor ist in vollem Gange. Schon heute prägen Informatik und Elektronik den Alltag. In Zukunft wird alles vernetzt sein: Menschen, Maschinen, Wissen. Ansprüche und Arbeitsprozesse werden dadurch umgekrempelt, Erwartungen nehmen zu, neue Fähigkeiten sind gefragt. Der Workshop zur Digitalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft, der am 10. August 2017 auf Initiative von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen stattfand, hat verschiedene Elemente eindrücklich aufgezeigt.

Die Digitalisierung wird der Land- und Ernährungswirtschaft einen Schub geben. Die Möglichkeiten für den Sektor sind gross, es wird sich in den nächsten Jahren viel verändern. Digitale Technologien und deren Anwendungen haben das Potenzial, langfristig Kosten auf den Betrieben zu senken, durch eine umweltschonendere, besser angepasste Produktion die Ressourceneffizienz zu erhöhen und nicht zuletzt dadurch auch die Qualität der Produkte zu erhöhen. Die Beziehung zwischen Produzent, Verarbeiter und Konsument wird sich verändern, der Austausch wird direkter und die Rückverfolgbarkeit der Produkte einfacher.

Junge Landwirtinnen und Landwirte beschäftigen sich mit dem Thema und sind auf die Veränderungen vorbereitet. Im Rahmen des Workshops wurde ein Ideenwettbewerb bei Schülerinnen und Schülern von landwirtschaftlichen Schulen lanciert. Die eingereichten Ideen können in vier Themenbereiche gegliedert werden: (i) Produzenten–Konsumenten Beziehungen, (ii) Entscheidungshilfen zur Produktion, Kostensenkung oder Effizienzsteigerung, (iii) technische Lösungen und (iv) Datenbanken. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wird ausgewählte Ideen bei ihrer Umsetzung in die Praxis unterstützen. In einem ersten Schritt werden wir die Ideengeber mit Forscherinnen und Forschern, die an ähnlichen Themen arbeiten, vernetzen.

Bundesrat Schneider-Ammann hat in seiner Rede aufgezeigt, dass die Digitalisierung zu mehr als Produktivitätssteigerung führt. Sie wird den Sektor verändern. Der Anlass habe deutlich gemacht, dass Zusammenarbeit und Austausch, eine Portion Risikobereitschaft sowie geeignete Rahmenbedingungen wichtige Grundvoraussetzungen sind, die Potenziale bestmöglich zu nutzen. Regeln seien so offen auszugestalten, dass die Digitalisierung bei uns weiter Fahrt aufnehmen kann. Innovationen, auch im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft, die in der Schweiz entwickelt werden, sollen auch in unserem Land umgesetzt werden, so entstehen hier die Jobs der Zukunft. Damit alle Akteure, Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Potenzial bestmöglich ausschöpfen können, müssten die digitalen Kompetenzen in Bildung und Forschung, speziell im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft, weiter gestärkt werden, sagte der Volkswirtschaftsminister.

Wie in Zukunft Agrardaten gewinnbringend genutzt werden können, damit für alle Akteure von der Landwirtschaft über den Privatsektor bis hin zur Verwaltung Win–Win Situation entstehen, ist dabei zentral. Der Anlass kann, vor diesem Hintergrund, als Startpunkt für einen intensiven Austausch und eine verstärkte Zusammenarbeit aller Akteure gesehen werden, waren sich die Teilnehmenden einig.

Bild cfo: Das Toggenburg ist eine der schönsten Landschaften der Schweiz und stark bäuerlich geprägt.

Meinung

Wir stimmen am 24. September über die Sicherstellung der Ernährungssicherheit in der Schweiz ab. Die Initiative wurde vom Schweizerischen Bauernverband initiiert und nach dem (annehmbaren) Gegenentwurf zurückgezogen. Die Abstimmung wurde parteiübergreifend mit einem überragenden Mehr vom Parlament gutgeheissen. Es ist ein Entscheid, der jede/n betrifft und besonders auch die Frauen, die immer noch mehrheitlich für die Ernährung ihrer Familien sorgen, beschäftigen muss. Denken wir an die zahlreichen Attentate der letzten Monate im Ausland und an kriegsbedrohliche Zustände auf der ganzen Welt. Sichern wir unser Land ab und setzen wir mit einem JA auch ein Zeichen für die Schweizerische Landwirtschaft, für all die Bäuerinnen und Bauern, für die Landwirtinnen und Landwirte, die sich täglich für eine gesunde Ernährung einsetzen und oft in ihrer umfassenden Arbeit fast ersticken und zu zerbrechen drohen (und ich weiss, wovon ich hier spreche!). Um zum Artikel zu kommen: Digitalisierung ist sicher eine gute Sache und kann eine gewisse Entlastung bringen. Die Bauernfamilien aber brauchen nicht nur dies, sondern vielmehr auch unsere Solidarität und unser klares JA für eine gesunde Landwirtschaft im eigenen Land. Das kann und muss uns auch Geld wert sein – Geld, für das die Bäuerinnen und Bauern schliesslich auch Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit erbringen (und sprechen wir bitte nicht von Subventionen, sondern lieber von Direktzahlungen als Entgelt für Leistungen).

Was also bedeutet der Verfassungsartikel für Ernährungssicherheit für die Bäuerinnen und Bauern?

Und was meinen Sie dazu? Schreiben Sie uns!

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