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Frauenweis(s)heiten und -portraits aus der GrossmütterRevolution

Frauenweis(s)heiten und -portraits aus der GrossmütterRevolution

Hanne Müller ist 74. Sie wurde mit der Erbkrankheit Osteogenesis Imperfekta oder Glasknochenkrankheit geboren. Sie schätzt die Freiheit, ihr Leben trotz körperlicher Behinderung selber zu gestalten.

Bis zur Pubertät hatte Hanne Müller rund 50 Brüche, dennoch blickt sie auf eine glückliche Kindheit zurück. Ihre Eltern und die Umgebung hätten sie stets so akzeptiert, wie sie ist. «Das Gefühl, wertvoll zu sein, war die Grundlage für mein Selbstbewusstsein.» Dass sie im Strassenbild auffällt, stört Hanne nicht. Der optische Eindruck irritiere die Menschen, aber das verschwinde, «wenn wir uns von Mensch zu Mensch begegnen.» Aus dem Glauben schöpft sie Kraft: «Es muss etwas geben, das gerade ich erfüllen muss auf dieser Welt», sagt die erstaunliche, mutige Frau.

Das Bild mit den fünf strahlenden Männern nach der Regierungsratswahl im Kanton Luzern ertrug Bernadette Kurmann diesen Frühling fast nicht. «Warum um Himmels Willen ist in der heutigen Welt die Hälfte der Bevölkerung eines Kantons in einem so wichtigen Gremium nicht vertreten?», fragte sie sich verzweifelt. Dann kam sie ins Gespräch mit der 35jährigen Grünen, die im Wahlkampf unterlegen war. Sie schreibt ihr, was in ihrem Wahlkampf wirklich wichtig war, und warum sie weitermacht. Ermutigend.

In der Regel wird der Stammbaum von Männern geliebt und gehegt. Frauen lässt er (meistens) kalt, sie kümmern sich kaum darum. Der Grund dafür ist nachvollziehbar. In der Vergangenheit diente er vor allem zur Erb- und Nachfolgeregelung. Berücksichtigt wurden die männlichen Nachkommen, vor allem der älteste Sohn. Jetzt ist dem Stammbaum der Untergang angesagt. Die neuen Familienrealitäten wie Patchwork-Familien, das neue Namensrecht, die vielen Ausländerehen und weitere  sprengen das System. Für die Männer zum Heulen, für die Frauen ist das okay.

Text: Monika Fischer und Bernadette Kurmann
Bild: Hanne Müller

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