Gewerkschaftsbund fordert Bischoff Textil zur Einhaltung des eigenen Credos auf
Der Gewerkschaftsbund des Kantons St.Gallen ist entsetzt über die Ankündigung der Massenentlassung beim Stickereiunternehmen Bischoff Textil AG in St.Gallen und Diepoldsau. Die Gewerkschaften fordern die Unternehmensleitung dazu auf, das eigene Firmencredo umzusetzen.
Die Bischoff Textil AG streicht auf ihrer Internetseite die Bedeutung des Standortes Ostschweiz hervor: «Wir produzieren aus Überzeugung in der Schweiz», liest man hier. Mit der angekündigten Massenentlassung von gegen 50 Mitarbeitenden an den Standorten St.Gallen und Diepoldsau widerspricht das Unternehmen aber den eigenen Beteuerungen. In Zukunft wird die gesamte Produktion nach China, Thailand und Sri Lanka ausgelagert.
Diese Verlagerung ist ein harter Schlag für die Ostschweizer Textilbranche. Noch läuft die gesetzliche Konsultationsfrist während der die Betriebsangehörigen Vorschläge zur Rettung der Arbeitsplätze machen können. Die Gewerkschaften erwarten, dass entsprechende Vorschläge von der Firmenleitung ernsthaft geprüft und auch umgesetzt werden. Das Konsultationsverfahren darf nicht zu einer Alibiübung verkommen.
Weil das Unternehmen weder einem Gesamtarbeitsvertrag untersteht, noch über eine Personalkommission verfügt, ist es für die Arbeitnehmerorganisationen von höchster Bedeutung, dass im Falle von nicht zu verhindernden Entlassungen eine intensive Betreuung bei der Jobsuche und grosszügige Abgangsentschädigungen gewährt werden.
Die Gewerkschaften werden die weitere Entwicklung genau verfolgen. Sie erwarten auch von den zuständigen Behörden, dem Amt für Wirtschaft und Arbeit und der Wirtschaftsförderung, dass alle Möglichkeiten zugunsten der Werkplatzes Ostschweiz und des Erhalts der Arbeitsplätze ausgeschöpft werden.
Bild: Stoffe im Factory Outlet der Bischoff Textil AG