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In Tschechien werden junge Frauen an Ostern zur Verjüngung “gepeitscht”

In Tschechien werden junge Frauen an Ostern zur Verjüngung “gepeitscht”

Es wirkt schräg und in unserem Land kann man es nicht nachvollziehen, doch an Ostern schlagen die tschechischen Männer junge Frauen mit einer handgeflochtenen Weidenrute. Das soll jung halten. Und zu allem Unverständnis werden die Männer dafür noch belohnt.

 

Velikonoce“, Nacht der Nächte, nennen die Tschechen das Osterfest. Der Ostersonntag wird dazu genutzt, Ostereier kunstvoll zu verzieren und sich dabei auch auf das Highlight am Ostermontag vorzubereiten. Denn dann hauen die Männer junge Frauen symbolisch mit einer handgeflochtenen Weidenrute, der “Pomlázka“.

Anti-Aging-Kraft aus Weidenzweigen

Die Männer klingeln bei Verwandten oder Nachbarn und jagen die Frauen unter grossem Gejohle durchs Haus und den Garten. Dabei schlagen sie mit der Weidenrute, die zudem mit bunten Bändern festlich geschmückt ist, sanft auf Rücken oder Beine der Auserwählten. Dabei soll die Kraft der jungen Weidenzweige auf die Frauen übergehen.

Im Gegenzug schenkt die Frau dem Mann ein bunt bemaltes Ei, Süssigkeiten oder auch den einen oder anderen Pflaumenschnaps. Die Eier werden in Tschechien also verschenkt, nicht versteckt wie in Deutschland. Wenn eine Frau am “Peitschen-Montag” nicht auf diese Art und Weise “verjüngt” wird, fasst sie das unter Umständen als Affront auf, da ihr das ganze Jahr über nun Schönheit und Jugend vorenthalten werden. Einige Frauen “rächen” sich übrigens für die “Tracht Prügel”, indem sie die Männer nachmittags mit Wasser übergiessen.

Lamm, Kaninchen und Osterlebkuchen

Gegessen wird in Tschechien, wie in anderen Ländern nach der Fastenzeit, viel und üppig, vor allem Lamm und Kaninchen. Eine Besonderheit ist der Osterlebkuchen. Er wird in Form von Ostereiern, Lämmern oder Hasen ausgestochen und mit Zuckerguss verziert.

Säkulares Tschechien

Das tschechische Osterfest hat heute keine tiefgreifende religiöse Bedeutung mehr. Nach der Machtübernahme durch die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KSČ) im Jahr 1948 wurde die römisch-katholische Kirche massiv verfolgt. Die Folge: Nach der “Samtenen Revolution” 1989 gab es nur noch knapp zehn Prozent Katholiken im Land.

 

Der Papstbesuch vor 32 Jahren in der damaligen Tschechoslowakei wurde fast als Wunder angesehen.

 

Textquelle und Bild: mdr.de

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