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INTERNATIONALER FRAUENTAG IN DER LOKREMISE: INSOUMISES

INTERNATIONALER FRAUENTAG IN DER LOKREMISE: INSOUMISES

1819. Enrique Faber, ein junger Schweizer Arzt, behandelt Schwarze und Sklaven in Kuba. Als er eines Nachts überfallen wird, kommt sein Geheimnis ans Licht: Enrique ist eine Frau. Laura Casador und Fernando Perez erzählen die wahre Geschichte der Lausannerin Henriette Favez.

«Based on a true story at the beginning of the 19th century» steht am Anfang von «Insoumises». Es ist die Geschichte der Westschweizerin Henriette Favez, der ersten Frau, die auf Kuba den Beruf einer Ärztin ausübte. Der Film beginnt mit Henriettes Ankunft im Osten des Landes. Sie ist auf der Suche nach ihrem Sohn, den es angeblich in die spanische Kolonie Kuba verschlagen haben soll. Henriette nennt sich allerdings Enrique Faber.

In den Jahren zuvor hat sie, als Mann verkleidet, in Paris Medizin studiert – Frauen waren nicht zum Studium zugelassen – und erfolgreich in Chirurgie promoviert. Ihren Sohn findet sie nicht, er ist wohl während eines blutig niedergeschlagenen Sklavenaufstandes umgekommen. Enrique lässt sich in der Stadt Baracoa nieder und arbeitet, von den Spaniern freudig begrüsst und umworben, in der entlegenen Gegend als Arzt.

Hautnah erlebt sie die Brutalität und Bigotterie der Kolonialherren und engagiert sich gegen die Sklaverei. Sie heiratet die junge Mulattin Juana, eine von der Gesellschaft Verstossene, was bei den örtlichen Sklavenhändlern Neid und Missfallen erregt. Als Enrique eines Nachts überfallen wird, kommt die Travestie ans Licht; sie wird denunziert, verhaftet und anschliessend zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Die Genfer Regisseurin und Drehbuchautorin Laura Cazador (*1983), die in Kuba an der internationalen Filmschule von San Antonio de los Baños ihre Ausbildung absolvierte, hat Henriette Favez’ Geschichte nach langen Recherchen in kubanischen Archiven zu ihrem ersten Spielfilm verarbeitet und den Film in Co-Regie mit dem bedeutendsten kubanischen Regisseur der Gegenwart, Fernando Pérez («La vida es silbar», «Últimos días en La Habana»), realisiert.

Mit der grossartigen Kameraarbeit von Raúl Pérez Ureta, der seit über einem Vierteljahrhundert den Filmen von Fernando Pérez seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt, ist «Insoumises» ein bildgewaltiger und spannungsreich erzählter Kostümfilm über eine mutige Pionierin, die unbeirrt ihren Weg ging. Paquita Armas Fonseca schreibt in cubadebate.com: «Geschichte, Vorurteile, Liebe und Hass vermischen sich hier in einer Weise, wie das nur grosse Kunst vermag.»

«Insoumises» ist am 8. März als Vorpremiere ab 17.30 Uhr in der Lokremise zu sehen; der Film kommt voraussichtlich im Mai oder Juni ins Kino.

INSOUMISES
Regie: Laura Cazador, Fernando Pérez,
CU/CH 2019, 94 min, DCP, O/d-f, ab 14 Jahren.
SO, 8.03.2020, 17:30 UHR

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