Kriegskind stellt im Figurentheater aus
«KriegsKind» , so nennt sich die neue, unbedingt sehenswerte Sonderausstellung, die es vom 24. August bis 20. Oktober 2024 im Figurentheater-Museum an der Oberdorfstrasse 18 in Herisau zu bestaunen gilt.
Vladik, ein neunjähriger ukrainischer Junge versucht anhand seiner Figuren seine Erlebnisse in seinem Heimatland zu verarbeiten. Die Ausstellungeröffnung ist am 24. August um 15 Uhr, während der «Usegstuehlet». Anschliessend ist die Ausstellung jeweils Mittwoch, 14- 17 Uhr und Sonntag, 11- 16 Uhr zu sehen.
Die Situation der Ukraine liegt Kurt Fröhlich, Figurenspieler, Autor, Leiter des Figurentheater Herisau besonders am Herzen, bereiste er doch in diesem Sommer mit seinem Figurentheater das Kriegsland. «An elf verschiedenen Orten konnte ich dort zwölfmal für die Kinder spielen», erzählt er. Vor etwa zwei Monaten hörte er von Lehrerinnen aus Teufen vom Kriegskind Vladik, dem neunjährigen ukrainischen Bub, der in Teufen zur Schule geht, und wurde auf seine verblüffenden Figur aufmerksam. Vor zwei Jahren flüchtete er mit seiner Mutter von Kiew in die Schweiz, wo sich beide ein neues Leben aufbauen. Sein Vater dient an der ukrainischen Front, und der Rest der Familie ist in der Ukraine geblieben.
Nun stellt Vladik seine Arbeiten im Figurentheater-Museum aus. Mit Papier und Klebstreifen schaffte er erstaunliche Figuren wie Soldaten, Waffen, Monster, Panzer, Flugzeuge und weiteres mehr. Somit verarbeitet er seine Erlebnisse in seiner Heimat. «Höchst erstaunlich für einen Knaben seines Alters», meint Kurt Fröhlich. Als begabter Beobachter, mit einem erstaunlichen, handwerklichen Geschick und viel Fantasie, bearbeitet Vladik stundenlang, tagelang, wochenlang das Geschehen in seiner Heimat. «Unbedingt sehenswert diese Objekte, bedenkenswert in dieser Form und mit diesem Spannungsfeld umzugehen», betont Kurt Fröhlich.
Übrigens, am Mittwoch, 4. September um 19.30 Uhr berichtet Kurt Fröhlich, mit Fotos ergänzt, nochmals von seiner Reise in die Ukraine