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Mann und Frau und Frau und Mann – Geschlechterpolitik mit Markus Theunert in der DenkBar

Mann und Frau und Frau und Mann – Geschlechterpolitik mit Markus Theunert in der DenkBar

Unter dem Thema «Mann und Frau und Frau und Mann. Progressive Geschlechterpolitik» ist heute, Donnerstag, 24. August, von 18 bis 20 Uhr, Markus Theunert in der DenkBar an der Gallusstrasse 11 in St. Gallen zu Gast. Damit kommt für einmal ein Mann zu Wort, der eine geschlechtergerechte, demokratische Geschlechterordnung anstrebt, den Geschlechterdialog auf Augenhöhe mit eigenständigen Frauen und Männern führen will und die Verabschiedung der überholten Männlichkeitsnormen und der gleichstellungspolitischen Definitionsmacht der Frauen fordert.

Markus Theunert studierte Psychologie und Soziologie in Basel und Bern. Er gründete die Schweizer Männerzeitung im Jahr 2000. Von 2005 bis 2016 war er Gründungspräsident des Dachverbandes Schweizer Männer- und Väterorganisationen und seit Januar 2016 ist er dessen Generalsekretär. Er initiierte den Schweizer Vatertag mit und war von 2007 bis 2012 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen.

Theunert wirkte auch kurz als Männerbeauftragter des Kantons Zürich an der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann. Der Kanton Zürich ist mit der Schaffung einer Stelle des Männerbeauftragten das erste Gemeinwesen im deutschsprachigen Raum, das für die gleichstellungspolitischen Herausforderungen von Jungen, Männern und Vätern eine eigene Funktion geschaffen hat. Aufgrund einer Polemik über ein altes sexualpolitisches Positionspapier von männer.ch stellte man Theunert nach knapp drei Wochen vor die Wahl, auf die aktive Mitarbeit zu verzichten oder die Arbeit als Männerbeauftragter niederzulegen. Darauf verliess er die kantonale Stelle.

Markus Theunert ist ein Vordenker der politischen Männerbewegung. Er ist Herausgeber des Sammelbands «Männerpolitik. Was Jungen, Männer und Väter stark macht», in dem er unter anderem ein Rahmenkonzept entwickelte, das männerpolitische Legitimation, Zielgruppen, Themen und Akteure thematisiert. Theunert steht für eine gleichstellungsorientierte Männerbewegung und Partnerschaft von Mann und Frau auf Augenhöhe. Er ist davon überzeugt, dass Gleichstellung nur gelingt, wenn eigeninitiative Männer mitwirken. Dafür müsse man die Leidenschaft der Männer für das Thema wecken, was eine doppelte Emanzipation ihrerseits erfordere.

Markus Theunert ist gegen überholte Männlichkeitsnormen einerseits und andererseits gegen eine gleichstellungspolitische Definitionsmacht der Frauen. In seinem männerpolitischen Rahmenkonzept beschreibt er die Gleichstellungspolitik in der Konsequenz als dialogische Verbindung eigenständiger frauen- und männerpolitischer Teilstrategien. Er fordert die Verankerung eines neuen relationalen Gleichstellungsparadigmas und die Überwindung eines rein quantitativen und vergleichenden Gleichstellungsdiskurses. «Solange wir darum streiten, welchem Geschlecht das gesellschaftliche Korsett mehr zusetzt, zurren wir die Korsette selber enger. Weder Männer noch Frauen sind allein Täter oder Opfer, Profiteure oder Verlierer», sagt Theunert.

 

Bild zVg: Markus Theunert

ostschweizerinnen.ch begrüsst die zahlreichen gleichstellungsrelevanten Aktivitäten des Mitglieds DenkBar. Das Engagement von Markus Theunert verspricht einen interessanten Geschlechterdiskurs.

Der Autor hat Bücher zum Thema verfasst, die lesenswert und aufschlussreich sind:

  • Markus Theunert (Hrsg.): Männerpolitik. Was Jungen, Männer und Väter stark macht. Wiesbaden: Springer VS 2012, ISBN 978-3-531-18419-7.
  • Markus Theunert: Co-Feminismus : Wie Männer Emanzipation sabotieren – und was Frauen davon haben. Bern : Verlag Hans Huber 2013, ISBN 978-3-456-85280-5.

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