Vor knapp zwei Wochen verwandelten sich die Schweizer Strassen in ein Meer aus Violett. Hunderttausende Frauen forderten gleich lange Spiesse im gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Leben.
Haben wir schon Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau? Brauchen wir Gleichstellung? Was ist das überhaupt? Sind «Mann» und «Frau» nicht sowieso nur soziale Konstrukte? Es gibt kaum jemanden, dem diese Fragen egal sind, ja, fast jeder hat seine eigene Meinung dazu. Nach dem Frauenstreik* vom 14. Juni sieht es auch nicht anders aus.
Jedes Jahr beleben Frauen und Frauenorganisationen von Juni bis September das Frauenpavillon im Stadtpark. Gestartet wurde kürzlich mit Comic im Bus. Nun geht es weiter mit dem Haus, das noch nicht da war, Vornamen, Erzählungen und Sommerbarbetrieb.
Sichtbarkeit, so heisst die neue Losung der Frauen im Parlament. Wenn immer der Männer-dominierte Ständerat über sogenannte Frauenthemen diskutiert, dann setzen sich Nationalrätinnen in den Ständeratssaal, um der Debatte beizuwohnen. Abgeschaut haben sie sich diese Art von Druckaufsetzen bei den Bauernvertretern, die diese Praxis seit Jahren erfolgreich anwenden. Der Ständerat stand diese Woche unter besonderer Beobachtung, am Mittwoch entschied er über eine Soft-Frauenquote für Firmen.
Der Holocaust darf nicht in Vergessenheit geraten .Die Erinnerung daran ist wichtiger denn je, zumal die Zeitzeugen allmählich aussterben und der Antisemitismus wieder stark zunimmt. Die Ausstellung „The Last Swiss Holocaust Survivor, im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen (HVM) gibt informative Einblicke.
Das Herzstück der 14. St.Galler Festspiele ist Giuseppe Verdis «Il trovatore» als Freilichtproduktion auf dem Klosterhof. Der Ort im Herzen des Unesco-Weltkulturerbes Stiftsbezirk St.Gallen ist wie geschaffen für das düstere, emotionsgeladene Nachtstück mit vielen Aussenszenen. Der Regisseur Aron Stiehl, der in St.Gallen zuletzt Macbeth inszeniert hat, und sein Bühnenbildner Frank Philipp Schlössmann zeigen auf der grossen Festspielbühne vor der Fassade der barocken Kathedraltürme eindrucksvoll die Allgegenwart des Todes. Die musikalische Leitung hat Michael Balke, der Erste ständige Gastdirigent des Theaters St.Gallen.