
Photographische Untersuchungen von Susann Albrecht
Noch bis 20. März sind «Photographische Untersuchungen von Susann Albrecht-Amsler» zu sehen. In ihren Photographien und teilweise raumgreifenden Collagen untersucht die Künstlerin den Raum an sich.
«Erst die Schatten oder das sich verändernde Bild, wenn wir uns im Raum bewegen, machen den Raum an sich sichtbar», sagt die Künstlerin. In ihren Arbeiten wird das Sehen des Raumes erlebbar gemacht. Es sind unterschiedliche Räume, welche Susann Albrecht photographiert. Es sind Ausgangspunkte weiterer Handlungen, die sie zerlegt, wieder zusammenfügt und mit Gefundenem aus urbanen Räumen ergänzt. Bruchlinien werden sichtbar, sodass wir beim Schauen den Blick wandern lassen – unter anderem beim Durchschreiten des Bildraums mit dem Auge, aber immer wieder auch halten wir inne dabei. Erinnerungen an Gesehenes setzen das Bild wieder neu zusammen und wir werden uns gewahr, dass wir nicht nur sehen, was in ihm ist, sondern auch im Raum selbst.
Das Atelier von Susann Albrecht liegt im Lachen-Quartier. Als Künstlerin ist sie forschend mit ihrer Kamera unterwegs und kreiert auf ihren Reisen Kunst. Lockt es sie aus dem Atelier, besucht sie oft das Brockenhaus Blaukreuz an der Turnerstrasse. Dort lässt sie sich von alten Malereien, Bildern und Büchern inspirieren, während sie durch die Regale streift. Sie analysiert auch den Stadtraum und spürt den ästhetischen Besonderheiten nach. Im gebauten Gefüge widmet sie sich den Übergangszonen leergeräumter Gebäude und Baustellen. Schaufenster, Spiegelungen, Absperrbänder und Baugerüste werden in den Fokus gestellt. In Buchform hat Susann Albrecht ihre Untersuchungen fragmentiert und überraschende Kombinationen entwickelt.
«Es ist eine Befragung der äusserlichen und innerlichen Wahrnehmung des Raumes», so die Künstlerin. Dies passiere abbildend mit einer Fotokamera und führt durch Fragmentieren – ähnlich wie beim Sehvorgang beim Rezipieren einer Raumsituation, die als Ganzes oder in Bruchstücken wahrgenommen wird – zu neuen Bildern. In St. Gallen beobachtet die Künstlerin die Veränderungen mit der Kamera und stellt sie zu Bildreihen zusammen. Inspirationen findet sie aber auch auf Reisen, zum Beispiel in Rom oder Paris, wo sie sich während Atelierstipendien länger aufhielt.