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Regierungsratswahlen vom 28. Februar im Kanton St. Gallen – Wir empfehlen Heidi Hanselmann zur Wiederwahl

Regierungsratswahlen vom 28. Februar im Kanton St. Gallen – Wir empfehlen Heidi Hanselmann zur Wiederwahl

Regierungsrätin Heidi Hanselmann, Vorsteherin Gesundheitsdepartement, stellt sich als einzige Frau der Wiederwahl ins siebenköpfige Gremium. Aus diesem Anlass haben wir Heidi Hanselmann interviewt. Die Fragen hat die langjährige Parlamentarierin Angela Tsering-Bruderer, unsere neue Interims-Vizepräsidentin, gestellt.

  1. Wo sind Sie aufgewachsen?

Geboren bin ich in Rorschacherberg. Mein Vater war Polizist. In dieser Anstellung war es damals noch Vorgabe, alle 5 Jahre den Wohnort zu wechseln. Deshalb zügelten wir öfters, was als Kind nicht immer einfach war. Von Rorschacherberg zogen wir nach St. Gallen, weiter nach Rapperswil und St. Margrethen. Als frischgebackene Lehrerin zog ich schliesslich nach Au. Nach acht Jahren Lehrtätigkeit entschied ich mich, das Vollzeitstudium zur Logopädin in Zürich in Angriff zu nehmen. Nach Abschluss des Studiums begann ich meine Tätigkeit als Logopädin am Kantonsspital St.Gallen. Schon nach kurzer Zeit durfte ich dort die Leitung der Abteilung Logopädie übernehmen.

Meine Mutter stammte aus Krummenau, so dass wir regelmässig im Toggenburg zu Gast waren. Meine alten Wohnorte, verteilt über viele Regionen des Kantons St.Gallen, führten dazu, dass ich mich jetzt als “Kantonssanktgallerin” bezeichne. Heute sehe ich diese häufigen Wohnortswechsel als Gewinn, weil mir dadurch die Kulturen und Mentalitäten der Menschen in den verschiedenen Regionen bestens vertraut sind.

  1. Was haben Sie für Hobbys?

Ich liebe es, mich rund ums Jahr in den Bergen aufzuhalten, deshalb ist meine grosse Leidenschaft das Bergsteigen. Auf einem Berggipfel zu stehen, ist ein wunderbares Gefühl und der Ausblick macht mich immer wieder ehrfürchtig und demütig zugleich. In meinem Gipfeltagebuch sind unter vielen anderen der Gonzen, alle sieben Churfirsten und natürlich auch der Ringelspitz im Kanton St.Gallen verzeichnet. Dazu kommen Schweizer Klassiker, wie Dufourspitze, Matterhorn, Dom und Bernina. Auch mit dem Mont Blanc verbinden mich schöne Erinnerungen. Den höchsten Berg, den ich je erklommen habe, ist mit knapp 7‘000 Metern der Aconcagua. Er steht auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile. Eines ist all diesen Bergen gemein: Sie geben mir Kraft.

Zu den weiteren Hobbies zähle ich schwimmen und lesen. Ausserdem unternehme ich gerne längere Reisen, um fremde Kulturen und Menschen mit anderen Lebensbiographien kennenzulernen. Prägend war ein Aufenthalt in Südafrika in Zeiten der Apartheid. Dort zeigte sich offensichtlich, welches Privileg es ist, in einem Land aufwachsen und leben zu dürfen, in dem die Menschen chancengleichen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung haben.

  1. Was ist Ihnen ein Herzensanliegen?

Das eben genannte: chancengleicher Zugang zu Bildung und Gesundheitsleistungen. Ebenfalls die Stärkung der Hausarztmedizin, denn dort sollte die erste Triage der Patienten stattfinden. Investieren in Gesundheitsförderung ist sparen für die Zukunft, da Prävention die einfachste, beste und effektivste Sparmassnahme ist. Ausserdem sollten mehr Frauen in Entscheidungspositionen vertreten sein. In Führungspositionen in der Arbeitswelt, sowie auch in der Politik. Dies bedingt aber Massnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie z. B. professionelle Kinderbetreuungsangebote und attraktive Teilzeitarbeitsangebote auch für Männer. Ein weiterer Schwerpunkt auf meiner politischen Agenda ist die Realisierung eines neuen medizinischen Studienlehrgangs in St.Gallen, um dem Fachkräftemangel wirkungsvoll zu begegnen.

  1. Was können Frauen in der Politik besser als ihre männlichen Kollegen?

Sie machen es anders. Das liegt auf der Hand, denn Frauen haben eine andere Lebensbiografie, bringen andere Erfahrungen mit und packen Problemfelder mit einem anderen Blick auf die Sache an. Häufig investieren Frauen viel Zeit in eine vertiefte Vorbereitung, bevor sie sich positionieren. Und sie hinterfragen kritisch.

Wichtig ist auch, dass Frauen sich vermehrt mit Finanzfragen auseinandersetzen, da gerade in diesem Themenbereich das Einbringen des anderen Blickwinkels notwendig und wertvoll ist.

Bei einem Angebot nehmen sich Frauen gerne Bedenkzeit, was fälschlicherweise oft als zögern ausgelegt wird. Vielmehr nutzen sie diese Zeit, um sich vertieft mit der Anfrage und den möglichen Konsequenzen für ihren Lebensalltag auseinanderzusetzen.

  1. Wie ist bei Ihnen zu Hause die Rollenteilung, z.B. kocht Ihr Lebenspartner für Sie?

Eine eigentliche Rollenteilung gibt es bei uns nicht. So montiere ich beispielsweise bei Bedarf die Schneeketten. Seit ich in der Regierung bin, kocht meistens mein Partner – und das sehr gut. Ich lasse mich gerne mit einem feinen Essen und einem passenden Glas Rotwein dazu verwöhnen.

  1. Was haben Sie für einen Leistungsausweis?

Im Jahr 2014 wurden 6 Spitalbauvorlagen vom Volk mit einem glanzvollen Resultat gutgeheissen. Ich werte dieses historische Ergebnis als Vertrauensbeweis der Bevölkerung und zugleich auch als Auftrag für die Weiterentwicklung der wohnortnahen Spitalversorgung. Das Mammographie-Screening-Programm “donna” ist erfolgreich unterwegs und wird von den Frauen geschätzt. In den Jahren 2008/2009 und 2014/2015 durfte ich die Regierung präsidieren. Es ist ein schöner Brauch, dass man für dieses spezielle Jahr ein Motto setzen darf. Im zweiten Präsidialjahr hiess es: “nachtein – nachtaus, damit tagein – tagaus alles funktioniert”. Während acht Nächten hatte ich Gelegenheit, bei verschiedenen Berufsleuten hinter die Kulissen zu schauen. Das war eindrücklich und sehr lehrreich.

Ein weiterer Meilenstein war das Programm gegen Depressionen. Damit konnte der Bevölkerung aufgezeigt werden, dass eine Depression jeden und jede von uns treffen kann und, dass die Heilungschancen bei einer Früherkennung der Symptome gross sind.

Zur Stärkung der Hausarztmedizin haben wir ein Curriculum erarbeitet und evaluiert. Dieses greift wirkungsvoll. Seit dem Programmstart im Jahr 2008 haben bereits 57 Ärztinnen und Ärzte das Angebot genutzt. Davon arbeiten heute 31 in einer Hausarztpraxis, 30 davon im Kanton St.Gallen. Die restlichen 26 sind im Spitalbereich tätig.

Ein wichtiges Geschäft war ausserdem die Verabschiedung des Konzepts für Palliativ Care mit dem Auftrag, eine gesetzliche Vorlage dafür auszuarbeiten.

In allen Themenbereichen verfolge ich stets die Philosophie: “Betroffene zu Beteiligten machen!”

  1. Wieso soll man Sie wieder wählen?

Heidi Hanselmann lacht und meint: “Weil mir die Menschen in unserem Kanton wichtig sind und ich mit Fachverstand und Leidenschaft meine Aufgabe zugunsten der Bevölkerung anpacken und weiterführen möchte!”

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Hauptbild: Regierungsrätin Heidi Hanselmann

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