Sämtliche Mitarbeitenden auf die Strasse gestellt
Die Bischofszeller Baufirma Marty AG hat letzte Woche sämtlichen Mitarbeitenden gekündigt und so ohne Vorwarnung über 60 Leute auf die Strasse gestellt. Die Gewerkschaft Unia wurde darüber von ihren Mitgliedern umgehend informiert. Sie kritisiert das Vorgehen des verantwortlichen Firmenchefs Patrick Manser scharf und wird sich zusammen mit den Beschäftigten für den Erhalt der Arbeitsplätze wehren.
Das Vorgehen von Patrick Manser, dem Verwaltungsratspräsident und einzigen Verwaltungsrat der Firma, verletzt nicht nur der rudimentären Fairness gegenüber den rund 60 Angestellten, sondern auch alle gesetzlichen Bestimmungen, die bei einer Massenentlassung eingehalten werden müssen (Art. 335f und g OR). Manser verschickte letzte Woche der gesamten Belegschaft überraschend eigenhändig unterschriebene Kündigungsbriefe, ohne vorab das vorgeschriebene Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmenden durchzuführen oder dem Amt für Wirtschaft im Thurgau die Entlassungen anzuzeigen.
Verschiedene von der Kündigung betroffenen Gewerkschaftsmitglieder haben letzte Woche die Unia kontaktiert und um Unterstützung gefragt. Unia hat umgehend reagiert und alle Marty-Mitarbeitenden auf den Baustellen informiert und zu einer Versammlung am nächsten Donnerstag nach Arbon eingeladen.
An der Veranstaltung vom 6. Februar 2020 soll gemeinsam beschlossen werden, wie sich die Mitarbeitenden für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze wehren und wie sie ihre Rechte in der schwierigen Situation wahrnehmen können. Zudem wird die Gewerkschaft über die rechtliche Situation und weitere unterstützende Massnahmen nach der Kündigung informieren.