Schlüpfrigdumme Werbung

Schlüpfrigdumme Werbung

Kreativ und lustig sollte die Kampagne sein. Doch das war sie überhaupt nicht. Im Gegenteil, sie war eher jenseits von Gut und Böse. Ich nenne es fahrlässig, dumm und schlicht daneben.

Die Bäckernacht stand vor der Tür. Der Confiseur- und Bäckerverband des Kantons Bern hatten für seine Werbung eine besondere Idee. «Witzige» Texte sollten es sein. Es kam aber schlüpfrig und peinlich heraus. «Wir fanden es lustig und frech», so der Kassier, Urs Burri. Er bleibt bis heute unbelehrbar.

Auf Flyern und Aushängen im ganzen Kanton wurde vom «Bärner Beck» für die Bäckernacht von Anfang September geworben. «Komm, ich zeig dir meine…», stand auf dem Plakat. Darunter waren zwei Weggli abgelichtet. Und der Mann in der anderen Version, war mit dem Gipfeli mit ähnlichem Humor am Werben.

Irritierte Blicke und böse Leserbriefe und Postings löste die Kampagne allerseits aus. Wie doof muss jemand sein, mit solch dummen Sprüchen zu werben? Und wie blöd ist auch die Blondine, die sich mit einem Augenzwinkern für sowas hergibt? «Ich fühle mich von einem Gipfeli sexuell belästigt», twitterte eine Frau – und das müsse man erst einmal schaffen. «Übers Ziel hinausgeschossen», fand ein Twitterer zur Werbung.

In einer Zeit, in der man so viel von Pädophilie spricht, sind die Sprüche nicht nur dumm, sondern, meines Erachtens, gleich «unter aller Sau». Und die Frau kommt ebenfalls nicht gut weg, weil sie sich so billig verkauft. In Berner Bäckereien muss ich meine Weggli und Gipfeli glücklicherweise nicht einkaufen. Ich glaube fast, ich müsste sonst darauf für immer verzichten.

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