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SRF-Arena: Fadenscheinige Gleichstellungsdiskussion auf Kosten der Frauen

SRF-Arena: Fadenscheinige Gleichstellungsdiskussion auf Kosten der Frauen

Mit der Arena ‘Frauen am Herd?’ vom 10. Juni 2016 schielte das SRF auf die Einschaltquoten, statt eine Gleichstellungsdebatte zu führen. Damit wurde die Chance vertan, ernsthaft über ein höchstrelevantes Thema zu diskutieren – einmal mehr auf Kosten der Frauen.

Die Arena hat sich dem Thema Gleichstellung provokativ und stark zugespitzt angenommen und sich für eine Zusammensetzung der Gäste entschieden, die vor allem für Einschaltquote, Aufmerksamkeit und ideologischen Schlagabtausch sorgte. Damit verpasste es die Arena, eine ernsthafte und vertiefte Diskussion zu führen. Das vielbeachtete öffentlich-rechtliche Sendegefäss hätte die breite gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Relevanz des Themas aufzeigen können.

Die Ankündigung der SRF-Arena vom vergangenen Freitag löste einen heftigen Social Media-Sturm aus. Zeitweise wurde auf Twitter sogar die #euro2016 von #srfarena überflügelt. Nicht von ungefähr haben sich in die Onlinedebatte auffallend viele Frauen eingeschaltet: Einmal mehr beschränkte sich die Diskussion auf den Nebenschauplatz der «gute Mutter – böse Mutter»-Ideologie, einmal mehr wurde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf Kosten der Frauen abgehandelt. Die strukturellen Herausforderungen und der fehlende politische Wille eines mehrheitlich männlich, konservativ besetzten Parlaments, das es in der Schweiz gegenwärtig besonders schwierig macht, mit der Gleichstellung endlich und ernsthaft vorwärts zu kommen, kam hingegen nicht zur Sprache.

Die CEDAW-Konvention verpflichtet zu Fortschritten

Die Schweiz wird dieses Jahr ihren Bericht zur Umsetzung der CEDAW-Konvention vor dem Komitee in Genf präsentieren müssen. Die Zivilgesellschaft hat in Form von Schattenberichten hierzu ebenfalls Stellung genommen. Die mangelnde Gleichstellung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die omnipräsenten Geschlechterstereotype und Geschlechterrollen sind dabei wesentliche Themen. Die Arena hat eindrücklich aufgezeigt, wie tief die traditionellen Geschlechterrollen und -stereotype in der Schweiz immer noch verwurzelt sind. Diese stehen in einem klaren Widerspruch zur Realität und verhindern langfristig Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit. Auch gefährden sie die wirtschaftliche Prosperität der Schweiz. Es ist zu hoffen, dass das CEDAW-Komitee der Schweiz klare und deutliche Empfehlungen macht, die mangelnde Gleichstellung endlich ohne Wenn und Aber anzugehen.

TERRE DES FEMMES Schweiz ( http://www.terre-des-femmes.ch/ ) ist eine NGO, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen wendet.
Sie treibt die Gleichstellung der Geschlechter voran und bekämpft geschlechtsspezifische Gewalt in der Schweiz. TERRE DES FEMMES Schweiz finanziert
sich aus Spenden, Mitglieder- und Stiftungsbeiträgen.
PC-Konto 30-38394-5

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