Die diesjährige Grammy-Verleihung 2021 war ein historisches Ereignis – und das nicht nur, weil sie sie wegen des Corona-Virus im Freien und mit wenigen Personen stattfinden musste. Superstar Beyoncé knackte einen Rekord, als sie die Beste R&B-Performance für “Black Parade” gewann, zusammen mit mit drei weiteren Auszeichnungen. Da wird es langsam eng im Regal mit 28 Trophäen.
Haben wir schon Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau? Brauchen wir Gleichstellung? Was ist das überhaupt? Sind «Mann» und «Frau» nicht sowieso nur soziale Konstrukte? Es gibt kaum jemanden, dem diese Fragen egal sind, ja, fast jeder hat seine eigene Meinung dazu. Nach dem Frauenstreik* vom 14. Juni sieht es auch nicht anders aus.
Grammy und Frauen? Das war lange ein schwieriges Verhältnis. Grammy und Rap? Erst recht! Tatsächlich verhinderte die subkulturelle Verankerung des Hip-Hop lange eine adäquate Würdigung des Genres, das längst im Mainstream angekommen ist. Big Boi und André 3000 von Outkast sind die einzigen Rapper, die in der Hauptkategorie «Albums des Jahres» einen Grammy gewannen.
Stars wie Beyoncè, Emma Watson oder Taylor Swift bekennen sich dazu. Und Marketingketten schreiben sich Empowerment auf die Fahnen. Und dennoch ist der Feminismus immer noch verpönt. Anne Emmert, Katrin Harlass und Andi Zeisler nehmen sich des Themas im eben erst erschienenen Buch «Wir waren doch mal Feministinnen» an – und sie sprechen vom Ausverkauf einer politischen Bewegung.