Vor 50 Jahren wurde in einer Volksabstimmung nach vielen Anläufen das Frauenstimmrecht gutgeheissen. Der Film «Die göttliche Ordnung» hat auf humorvolle und gleichzeitig aufrüttelnde Art den Kampf ums Frauenstimmrecht in Appenzell zum Thema gemacht. Seine Premiere feierte er an den Solothurner Filmtagen 2017, wozu auch zwei der Pionierinnen und ersten Nationalrätinnen eingeladen waren.
Haben wir schon Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau? Brauchen wir Gleichstellung? Was ist das überhaupt? Sind «Mann» und «Frau» nicht sowieso nur soziale Konstrukte? Es gibt kaum jemanden, dem diese Fragen egal sind, ja, fast jeder hat seine eigene Meinung dazu. Nach dem Frauenstreik* vom 14. Juni sieht es auch nicht anders aus.
Das erste Land, in dem Frauen wählen durften, war Finnland. Vor 100 Jahren wurde dann in Österreich und Deutschland das Frauenwahlrecht eingeführt. 1921 folgten Schweden, 1928 Großbritannien, 1934 die Türkei. Im Land der Französischen Revolution erhielten Frauen erst 1944 das Wahlrecht. Und in der nahen Schweiz wurde das Frauenstimmrecht überhaupt erst 1971 eingeführt (im Kanton Innerrhoden erst 1990).
Im Januar 2018 wird die Shortlist mit den Nominationen für die Oscars von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt gegeben. Bestenfalls befindet sich unter den Anwärtern auch ein Schweizer Film: Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat hierfür «Die göttliche Ordnung» eingereicht.
Und dann wollten die Frauen auch mitbestimmen und traten mit ganz komischen Forderungen auf. Dabei war es vorher ganz klar, welche Rolle diese zu spielen hatten: in der Küche, mit den Kindern und in der Kirche. Der Film «Die göttliche Ordnung» ist ein komödiantisches Filmdokument zum Frauenstimmrecht, das in den Schweizer Kinos läuft. Nun ist der Film wieder auf Platz 1.