Die Delegierten der alliance F haben kürzlich das neue Gleichstellungs-Legislaturprogramm der alliance F verabschiedet. Dieses feministische Zukunftsprogramm bildet das Grundlagenpapier für die Verbands-Arbeit in der neu angebrochenen Legislatur 2023–2027.
Heute ist der internationale Tag der Frau – und darum gratulieren wir Ihnen als allererstes zu allem, was Sie in Ihrem Leben bereits gestemmt, angerissen, durchgezogen haben. Und wir danken Ihnen auch dafür: ohne die Arbeit der Frauen im Land, sichtbar und unsichtbar, bezahlt und unbezahlt, stünde die Schweiz still. Un grand merci! Lassen Sie sich an diesem Tag feiern. Wenn Sie mögen, widmen Sie auch ein paar Gedanken der unmittelbaren Zukunft: Es kommen extrem wichtige Monate auf uns zu, doch dazu gleich mehr.
Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub ist auf der Zielgeraden, nachdem der Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» entschieden hat, seine Initiative bedingt zurückzuziehen. Damit ist eine grosse Hürde genommen für den von der CVP massgeblich mitgeprägten und mehrheitsfähigen Gegenvorschlag des Parlaments. Der Vaterschaftsurlaub entspricht einem Bedürfnis der Gesamtgesellschaft. Ein allfälliges Referendum dürfte es darum sehr schwer haben.
Eine halbe Million Menschen hat am 14. Juni am Frauenstreik die Strassen und Plätze der Schweiz besetzt. Dieser laute Ruf nach mehr Gleichstellung war für die SP ein Auftrag. Darum hat sie vom 14. bis zum 30. August in einem Online-Voting die sechs meistgenannten Forderungen des Frauenstreiks zur Abstimmung gestellt. Rund 2800 Interessierte entschieden mit, welche Initiative die SP im Nachgang zum Frauenstreik lancieren soll. Zwei Forderungen lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Lohngleichheit und Elternzeit.
Sichtbarkeit, so heisst die neue Losung der Frauen im Parlament. Wenn immer der Männer-dominierte Ständerat über sogenannte Frauenthemen diskutiert, dann setzen sich Nationalrätinnen in den Ständeratssaal, um der Debatte beizuwohnen. Abgeschaut haben sie sich diese Art von Druckaufsetzen bei den Bauernvertretern, die diese Praxis seit Jahren erfolgreich anwenden. Der Ständerat stand diese Woche unter besonderer Beobachtung, am Mittwoch entschied er über eine Soft-Frauenquote für Firmen.
Die Geburt des ersten Kindes beeinflusst stark die soziale Arbeitsteilung von Frauen und Männern. Dies bestätigt René Levy von der Universität Lausanne. In einer Analyse präzisiert er, dass selbst Paare, die vor der Elternschaft ein egalitäres Rollenverständnis pflegten, nach der Geburt des Kindes eine stereotype Rollenteilung übernähmen. Mit nachteiligen Konsequenzen für Frauen im Berufsleben bis hin zur Altersvorsorge.