Traumhafte Welten – Frauen  in der indischen Malerei

Traumhafte Welten – Frauen in der indischen Malerei

Zum ersten Mal  zeigt das Museum  Rietberg  in Zürich „Facettenreiche Ideale-Frauen in  der indischen Malerei“.  Es handelt sich dabei  um  Miniaturmalerei, mit typisch weiblichen Themen und Motiven wie: Schönheiten, Göttinnen, Dämoninnen  und anderes mehr, Werke vom 15. – 19. Jahrhundert aus verschieden Werkstätten vom Fusse des Himalayas bis zu den  Dekkan.  Die Ausstellung  in der Park-Villa Rieter ist bis zum 17.September 2017 zu sehen.

„Wer indische Malereien  betrachtet, wird unweigerlich in ihren Bann gezogen, von der ganz eigenen Magie und Kraft, die ihnen  innewohnt. So fällt es schwer, sich für eines zu entscheiden, das man sein Lieblingsbild nennen möchte. In der Vorbereitung zu dieser Ausstellung war mir von Anfang an klar, dass dieses Bild von Krishna als Kleiderdieb zu sehen sein sollte“, sagt Carolina Widmer zu ihrer kuratierten Ausstellung. Es ist übrigens  ihre erste Ausstellung als neue Kuratorin für indische Malerei am Museum Rietberg.

Witzig, ja frech ist die Geschichte, die hinter dem Kleiderdiebstahl  steckt. Der Maler setzte dies  sehr geschickt um.- Während die jungen Mädchen im Fluss badeten, stiehlt Krishna die Kleider und versteckt sich hinter einem Baum. Von dort kann er die Badeszene  gut beobachten. Die Mädchen bemerken dies und der Schreck und die Scham sind ihnen deutlich anzusehen. Sie klammern sich aufgeregt aneinander und versuchen sich zu bedecken oder zu verbergen. Und doch verhandeln sie mutig mit Krishna darüber, wie sie wieder zu ihren Kleidern kommen können.  „Wunderschön  kontrastiert das dunkle Wasser der Yamuna mit der hellen Haut der Mädchen. Es ist für mich ein eindrückliches  Beispiel  für die berührende Wirkung indischer Miniaturmalerei“, schwärmt Carolina Widmer.

Frauenbilder spielen in vielen Genres der indischen Malerei  eine wesentliche Rolle. Sie widerspiegeln künstlerische Ansprüche und gehen über Darstellungen von realen Personen hinaus. .Es handelt sich bei den Portraits nicht um existierende Frauen. Die Bilder zeigen vielmehr facettenreiche Schönheiten, angelehnt an die poetischen Beschreibungen der klassischen Dichter wie Jayadeva oder Kalidasa. die die weibliche Erscheinung mit positiv gewerteten  Elementen der Natur verglichen. Mit viel Liebe zum Detail versahen die Maler ihre Figuren mit üppigem  Schmuck, kostbaren Gewändern aus kunstvoll durchwirkten Stoffen, mit dezenter Schminke und eleganten Frisuren.  Auch Gestik und Haltung sind genau beobachtet und durchdacht. Sie zeugen von einer eigenen Bildsprache, die von den verständigen Kunstliebhabern der indischen Fürstenhöfe hoch geschätzt wurden.

In sechs Sektionen zeigt die Ausstellung in den historischen Räumen der Park-Villa Rieter 60 Exponate zu den facettenreichen Idealen von Frauendarstellungen der indischen Malerei. Parallel zur Ausstellung wird das Thema „Frauen in der Kunst“ auch in den Sammlungsräumen der chinesischen und japanischen Malerei  sowie in der Afrika-Sammlung im Smaragd aufgenommen.

Nützliche Informationen:

Öffnungszeiten : Museum und Café: DI, FR, Sa 10 -17 Uhr/  Mi, Do 10 -20 Uhr/  So 10 – 18 Uhr. Anreise Tram 7 Richtung Wollishofen bis Haltestelle „Museum Rietberg“ (vier Haltestellen vom Paradeplatz), keine Parkplätze, Behinderten-Parkplatz vorhanden,

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