• Home
  • /Arbeit
  • /Viel gehörte Bullshit-Sätze analysiert
Viel gehörte Bullshit-Sätze analysiert

Viel gehörte Bullshit-Sätze analysiert

«25 Bullshit-Sätze und wie wir sie endlich zerlegen», lautet der Untertitel des Sachbuches «Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!», das wohl hauptsächlich Frauen lesen werden. Die Autorin und Moderatorin Alexandra Zykunov überschreibt jedes Kapitel mit einer Aussage, die im Alltag oft zu hören ist.

 


«Aber ich liebe mein Kind – da kann ich doch fürs Kümmern kein Geld verlangen.»

Dieses Kümmern bedeutet im Buch durchgängig «Care-Arbeit». Also die Arbeit, die meist an den Frauen hängen und natürlich unbezahlt bleibt. Frauen sagen diesen Satz, weil sie sich verantwortlich fühlen, dass mit den Kindern und im Haushalt alles klappt. Selbst wenn der Mann auch einen Anteil an der «Care-Arbeit» hat und diesen auch leistet, wird er immer weniger Zeit investieren, als die von der Frau geleistete. Um den Männern nicht Unrecht zu tun, ist zu erwähnen, dass viele gern Teilzeit arbeiten und sich vermehrt der Familie widmen möchten, doch von gängigen Rollensystem gestoppt werden. Die Aussagen zum Satz «Aber ich liebe mein Kind – da kann ich doch fürs Kümmern kein Geld verlangen», werden von der Autorin durch Zahlen belegt, am Ende das Buches ist eine Liste der Verweise zu finden.

«Frauen wollen doch gar keine Kariere machen.»

Dies ist auch so eine Behauptung, die eine differenzierte Antwort benötigt. Sicher gibt es Menschen, die den Sinn ihres Lebens nicht im beruflichen Fortkommen sehen. Hier wird aber gezeigt, dass es einfach nicht genügend Möglichkeiten für eine Kariere für Frauen gibt und dass Frauen, die ehrgeizig nach oben streben, nicht die erste Wahl bei Personalverantwortlichen sind. Dies im Gegensatz zu all den Männern, denen ihre Kariere über alles geht. Die Frau muss sich meistens für oder gegen die Karriere entscheiden, wenn sie einen Kinderwunsch hegt und darf nicht zu stark zeigen, dass sie nach Macht strebt.

«Toll, wie viel dein Mann daheim  mithilft»

Dieser viel gehörte Satz zeigt klar, in wessen Hand Haushalt und Co. noch heute nach der Meinung der Mehrheit liegen. Der Satz spricht die Sprache des Patriarchats. Alexandra Zykov beschreibt Situationen passend, prägnant und immer auch mit Humor. Weitere Sätze, wie «Vermisst du denn dein Kind nicht, wenn du alleine in die Ferien fährst?», immer gut gemeint von Familienmitgliedern und Freunden, sollten uns zu denken geben. Vermisst denn der für den Lebensunterhalt arbeitende Teil der Partnerschaft das Kind nicht, macht er oder sie immer alles freiwillig und frei gewählt?

«Mit spitzer Zunge einer Frau»

«Das Buch ist eine messerscharfe Analyse, die für Gesprächsstoff an Familienfeiern, auf dem Spielplatz oder in der frohen Runde mit Freunden sorgt», liest es sich in einer Rezension. Intelligent, witzig und doch wütend, doch auch aufklärend erzähle die Autorin vom System, das sich ganz und gar nicht gleichgestellt zeige, schreibt eine andere Leserin. «Die Autorin hält uns die Pistole auf die Brust. Es wird Zeit, dass sich alles ändert, denn quasi ist bisher nichts geschehen. Der Feminismus steckt noch in den Startlöchern», so ein weiteres Fazit.

Und die weibliche Alex schreibt: «Bevor das Buch mich gefunden hat, habe ich mich nicht sonderlich für das Thema Gleichberechtigung interessiert. Mit schier unglaublichen Fakten, die so authentisch und leidenschaftlich recherchiert und vorgetragen werden, bin ich so unfassbar dankbar, es gehört zu haben und empfehle es dringend weiter. Weil sich etwas ändern muss, weil wir Mütter und Frauen stark zusammenstehen und uns proaktiv für die Veränderung unserer Gesellschaft einsetzen sollten.»

«Dieses Buch sollten Männer lesen, um zu verstehen, wieso Frauen so wütend sind. Es würde so vielen Beziehungen gut tun, zu erkennen, woher viele Streitthemen kommen, und dass die Lösung darin liegt, nicht gegeneinander in der Beziehung zu kämpfen, sondern gemeinsam gegen das veraltete und diskriminierende System in dem wir alle leben», so ein weiterer Kommentar einer Leserin.

Das Buch ist auch als Hörbuch erhältlich!

 

Quelle: Buch/Rezensionen/cfo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*