
Weihnachtsbräuche für alle Sinne – Vernissage «Zuckerschleck und Mehlgebäck»
Ab sofort ist es bunt an der Zürcher Bahnhofstrasse. Zwei farbenfrohe Traditionen treffen in der Ausstellung «Zuckerschleck und Mehlgebäck» aufeinander: Das Haus Appenzell stellt der weihnächtlichen Zuckerkunst aus Appenzell Innerrhoden die chinesische Tradition der Teigfiguren gegenüber.
Die aus Mehlteig gefertigten und gedämpften Teigfiguren sind dabei wohl zum ersten Mal überhaupt in Form einer Ausstellung in der Schweiz zu sehen. Die Tradition reicht mehr als 2000 Jahre bis in die Han-Dynastie zurück. Etwas jünger sind die farbenprächtigen, handbemalten Lebkuchen («Chlausebickli») und kunstvoll gefertigten Zuckerteigbildchen («Devisli»), welche im Appenzellerland die Adventszeit begleiten und an Heiligabend den «Chlausezüüg» zieren – einen Vorläufer des heutigen Christbaums.
An der Vernissage betonte Roland Inauen, regierender Landammann von Appenzell Innerrhoden und Leiter Museum Appenzell, die grosse Vielfalt an Weihnachtsbräuchen in seinem Kanton. Diese vermöchten im wahrsten Sinne des Wortes alle Sinne zu begeistern. Er gab einen Überblick über die Geschichte von «Chlausebickli», «Devisli» und «Chlausezüüg». Dabei zeigte er die Entstehung der kunstvollen und zuckersüssen Weihnachtstraditionen ebenso auf wie die Entwicklung der Produktionstechniken.
Der Vize-Generalkonsul der Volksrepublik China in Zürich und für das Fürstentum Liechtenstein, Chu Kaimin, wies auf Fleiss, Innovationskraft und Kompromissbereitschaft als gemeinsame Tugenden der beiden Nationen hin. Diese Mentalität spiegle sich auch der traditionellen Volkskunst der zwei Länder. Das Haus Appenzell fördere seit seiner Gründung den Kulturaustausch zwischen der Schweiz und China und habe mit seinen Ausstellungen viel zum gegenseitigen Verständnis zwischen den Völkern beigetragen.
Der Vernissage wohnte neben Generalkonsuln zahlreicher Länder auch Politprominenz aus Zürich und den Ostschweizer Kantonen bei. So bewunderten der Innerrhoder Ständerat Daniel Fässler oder die Regierungsräte Paul Signer (AR) und Bruno Damann (SG) die Exponate. Die Parlamentspräsidentinnen beider Appenzell, Katrin Alder und Monika Rüegg Bless, waren ebenso präsent wie ihr Zürcher Pendant Dieter Kläy.