Wellness- und Ausflugstipp: Von Kopf bis Fuss und für alle Sinne
Was mit Gesundheitsmassagen auf dem Bauernhof anfing, hat sich im Laufe der Zeit zum Wellness-Erlebnis der besonderen Art entwickelt. Bäuerin Nicole Muff verfolgt dabei das Ziel, Menschen Entspannung und Zeit zu schenken.
«Zeit ist das einzige, das die Menschen heute nicht in jedem Masse haben», sagt Nicole Muff, Initiantin des Projektes «Buurehof-Wellness» auf ihrem Hof. Und genau das will sie ihrer Kundschaft schenken. Sie wuchs als Bauerntochter mit Geschwistern im Berner Oberland auf, wurde Kleinkinderzieherin und entdeckte immer mehr, nicht nur das Interesse an menschlichen Kontakten, sondern auch am körperlichen Wohlbefinden. Noch während ihrer Ausbildung erlernte sie verschiedenste Arten des Massierens, bildete sich ständig berufsbegleitend weiter und schloss schliesslich als diplomierte Gesundheitsmasseurin ab. Dass sie jeweils ins Luzerner Seeland umziehen würde, hätte sie als junge Frau nicht in den wildesten Träumen gedacht, jedenfalls bis sie ihren heutigen Ehemann kennenlernte. Mit Marius und den beiden Jungs Dustin und Lenny, lebt sie nun auf dem Schliessbachhof in Sulz und betreibt einen Milchwirtschaftsbetrieb, gleich oberhalb des Baldeggersees. Ein Zimmer des grossen Hauses richtete sie als Massagezimmer ein und behandelte dort erfolgreich ihre Kundschaft. Eigentlich als Witz gedacht, entwickelte sich bei einer morgendlichen Plauderei eines Tages die Idee, das Angebot auszudehnen und den grossen Dachstock umzubauen. Familienmitglieder standen mit Rat und Tat bereit, während Bruder Marc Spring den grössten Teil des Umbaus plante und realisierte. Der Tausendsassa aus dem Diemtigtal besitzt einen Schreinereibetrieb, doch hat er sich im Laufe der Zeit auch für Maurer-, Gipser–, Plattenleger-, Holzarbeiten allgemein und selbst als Gartenbauer etabliert. Er hat nach seiner Schwester Wunsch und noch viel besser das jetzige Bijou als perfekte Plattform mit vier lichtdurchfluteten, hellen Räumen, in natürlichen Materialien bereitgemacht.
Zeit schenken
Die grösstenteils weibliche Kundschaft bis sechs Personen an der Zahl, hat die Möglichkeit, aus verschiedenen Angeboten einen Wellness-Aufenthalt mit Schlaf im Heubett, Peelings für Hand und Fuss, Wohlfühl- und Molkebädern, Kneippen und Apéro oder Zmorgen aus dem Frühstückskorb zusammenzustellen. Massieren kann Nicole Muff leider nicht mehr, doch sie wertet stetig ihre Buurehof-Wellness auf, setzt auf Erlebnisse für sämtliche Sinne und lebt ihre Freude am Dekorieren aus. Beim Betrachten stechen Details wie die Rinderschelle zum Läuten, der Rechen als Garderobe, die wundervollen Bütten, Kübel und Kessel, das herrlich einladende Regal mit Pflegeprodukten, das erdige Geschirr oder die naturfarbenen Bademäntel, Decken und Kissen auf. Der Geruch des frischen Heus und der Kräuter aus der Werkstatt einer befreundeten Kräuterfrau aus der Innerschweiz verbreitet ein wohliges Gefühl und setzt Erinnerungen frei. «Brennesseln hat es fast überall drin, sei es im Essen oder den Produkten», schwärmt Nicole Muff vom verkannten Un-Kraut und bietet zum Probieren eine Schokoladen-Kräuter-Überraschung an. Der Wein für ihre Apéros stammt direkt vom Nachbarn, was ihr sonst fehle, von Bauernhofläden aus der Region. Damit profitieren auch andere vom Angebot. Und neue Ideen für Wellness-Angebote heckt Muff auch schon wieder aus, um die Kundschaft auch weiter zu begeistern. Es sei ein ständiges Wachsen und Anpassen, ein Abwägen im Einsatz von Alt und Neu – und zwar in Angebot und Wissen. Beeindruckend ist Nicole Muffs Wellness-Oase auf jeden Fall, höchst empfehlenswert deren Wirkung zudem. Wo und wie bekommt man in natürlichstem Umfeld denn sonst noch so viel Wohlbefinden, Entspannung und letztlich Zeit geschenkt?