• Home
  • /Arbeit
  • /Bern – 117. Delegiertenversammlung von alliance F
Bern – 117. Delegiertenversammlung von alliance F

Bern – 117. Delegiertenversammlung von alliance F

alliance F – der Bund schweizerischer Frauenorganisationen –  hat am 6. Mai 2017 in Bern an seiner 117. Delegiertenversammlung der im 100. Altersjahr verstorbenen Vorgängerin Marthe Gosteli gedacht. Nach kontroverser Diskussion haben die Mitglieder die Ja-Parole zur Altersvorsorge 2020 gefasst. Zudem fordern sie Bundesrat Guy Parmelin auf, Gewaltverherrlichung und Sexismus in der Armee öffentlich zu verurteilen und Massnahmen dagegen zu unternehmen.

Marthe Gosteli (1917-2017) – Vorkämpferin für das Frauenstimmrecht und Gründerin des Gosteli-Archivs für Frauengeschichte – war von 1968-1972 Vizepräsidentin des BSF, dem Bund Schweizerischer Frauenorganisation, der heutigen alliance F, sowie Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft für die politischen Rechte der Frau. 1982 gründete sie die Gosteli-Stiftung und eröffnete das Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Frauenbewegung in Worblaufen, wo die Geschichte des BSF, resp. der alliance F archiviert ist. Die Delegierten der alliance F nahmen in Dankbarkeit Abschied von Marthe Gosteli, die ihr Leben in den Dienst der Frauen und der Gleichberechtigung gestellt hat.

Der thematische Schwerpunkt der Delegiertenversammlung bildete die Altersvorsorge 2020 mit einer kontradiktorischen Diskussion von Regine Sauter, Nationalrätin FDP Kt. ZH und Pascale Bruderer, Ständerätin SP Kt. AG. Die fachliche Einleitung erfolgte von Dr. Sabine Littmann-Wernli, Bundesamt für Sozialversicherungen. Nach angeregter Diskussion über die Auswirkungen dieser Altersreform auf die Frauen beschlossen die Stimmberechtigen die Ja-Parole von alliance F für die Abstimmung vom 24. September, mit 36 zu 12 Stimmen bei 12 Enthaltungen. Das Plenum war sich darüber einig, dass mit dieser Rentenrevision längst nicht alle Ziele von alliance F erreicht werden und es dringend weiterer Schritte in Richtung Lohn- und Chancengleichheit bedarf.

Die Delegiertenversammlung der alliance F nimmt schockiert die Vorkommnisse in der Schweizer Armee zur Kenntnis, wonach ein Vorgesetzter seine Soldaten bei einer Schiessübung dazu aufgefordert hat, die „untreue“ Freundin als Zielscheibe zu benutzen. (http:/bit.ly/2p8YwEb). alliance F fordert Bundesrat Guy Parmelin auf, sich öffentlich von solch zu häuslicher Gewalt aufrufenden, frauenverachtenden Verhalten zu distanzieren und ganz konkrete Massnahmen gegen Sexismus in der Armee und gegen häusliche Gewalt mit der Armeewaffe zu ergreifen. Dies umso mehr, als im Jahr 2015 in der Schweiz 15 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht wurden.

Hauptbild: In der Mitte die kürzlich verstorbene Marthe Gosteli, links Co-Präsidentin Kathrin Bertschy und rechts Co-Präsidentin Maja Graf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*