Das Frauenmuseum Hittisau wurde neu strukturiert und bleibt auf Erfolgskurs
Die neue Struktur des Frauenmuseum Hittisau legt die Basis für eine Weiterführung der bisherigen Erfolgsgeschichte. Die Trägerschaft durch die Gemeinde Hittisau wurde zum Jahreswechsel an den neu gegründeten Verein „Frauenmuseum Hittisau“ übergeben. Das Frauenmuseum Hittisau ist auch für die Frauen in der Ostschweiz bedeutsam und seit zahlreichen Jahren ein treues Mitglied des Vereines ostschweizerinnen.ch.
Hintergrund für die vollzogene Strukturanpassung durch die Gemeinde Hittisau ist die positive Entwicklung der inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Kulturinstitution. So hat sich das Frauenmuseum in den vergangenen 17 Jahren zum Musterbeispiel eines erfolgreichen Spezialmuseums im ländlichen Raum entwickelt. Um diese Erfolgsgeschichte bestmöglich weiterzuschreiben, hat die Gemeinde Hittisau eine Strukturanpassung geprüft und als Folge dessen die Rechtsträgerschaft an den neuen Verein „Frauenmuseum Hittisau“ übertragen.
„Die Gemeinde Hittisau hat auf der Basis der Initiative von Elisabeth Stöckler als alleiniger Trägerin ermöglicht, dass sich das Frauenmuseum in den vergangenen 17 Jahren so positiv entwickeln konnte. Um diesen Erfolgsweg unter sich verändernden Rahmenbedingungen auch langfristig abzusichern, starteten wir vor fast zwei Jahren mit einem breit angelegten Strukturanpassungsprozess. Dessen Ergebnis war vor allem die Empfehlung, die Trägerschaft des Frauenmuseum Hittisau an einen eigenverantwortlich agierenden Verein zu übertragen“, so der Hittisauer Bügermeister Gerhard Beer. „Mir war und ist es sehr wichtig, dass damit der Fortbestand und die Weiterentwicklung einer so wichtigen und erfolgreichen Einrichtung gewährleistet sind.“
Die Gemeindevertretung folgte schließlich der Empfehlung und beschloss diese Strukturanpassung vergangenes Jahr in mehreren Schritten. Demnach ist der Verein „Frauenmuseum Hittisau“ ab sofort alleiniger Träger der Kulturinstitution. Gründungsmitglieder des Vereins sind die zuvor schon bestehende Gesellschaft zur Förderung des Frauenmuseum Hittisau, das Land Vorarlberg, sowie die Gemeinde Hittisau. Am 22. Dezember 2017 erfolgte die Gründungsversammlung des Vereins. Laut Statuten bezweckt dieser in gemeinnütziger Weise die „Weiterentwicklung des Frauenmuseum Hittisau“ und „sichert die personellen und finanziellen Ressourcen im Sinne des Leitbildes und des vom Vorstand beschlossenen Betriebskonzeptes zur Ermöglichung der Museumsaktivitäten“ ab.
Obfrau des neuen Trägervereins ist Margarete Broger. Sie ist eine von drei Delegierten des Landes Vorarlberg, das neben der Gemeinde Hauptfördergeber des Frauenmuseum Hittisau ist: „Seit 1999 konnte ich die tolle Arbeit des Frauenmuseums miterleben. Es ist das einzige Frauenmuseum in Österreich und weltweit das einzige im ländlichen Raum. Besonders hier ist es wichtig, die sozialpolitische Entwicklung der Frauen unterstützend aufzuzeichnen. Schließlich brauchten Frauen vor nicht allzu langer Zeit die Erlaubnis ihres Mannes, um ausser Haus arbeiten zu gehen. Ab 2018 wird das Frauenmuseum als selbstständiger Betrieb geführt: In dieser wichtigen Phase möchte ich die Frauen unterstützen.“
Das Frauenmuseum Hittisau wird aufgrund der besonderen kulturellen Aufgabenstellung, sowie des landesweiten und überregionalen Auftrags, sowohl vom Frauen-‐ und Gleichstellungsressort, als auch von der Kulturabteilung des Landes gefördert. Frauen-‐Landesrätin Katharina Wiesflecker dazu: „Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir in Vorarlberg das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs haben. Aus diesem Grund war es eine sehr bewusste Entscheidung, in die Trägerschaft einzutreten. Das Haus macht sichtbar, was Frauen geleistet haben und immer noch leisten. Gleichzeitig werden gesellschaftspolitische und historische Entwicklungen kritisch hinterfragt. Die zahlreichen Ausstellungen sind der zeitgemässe Beweis für die Vielfalt und Kreativität, die hier gelebt wird.“
Kultur-Landesrat Christian Bernhard sieht die Stärken des Frauenmuseum Hittisau weiterhin in der „regionalen Verankerung“ sowie in „(inter)nationalen Kooperationen, in Verbindung mit kulturhistorischen und gesellschaftspolitischen Themen“: „Ich bin überzeugt, dass mit dieser Umstrukturierung ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Sicherung und steten Weiterentwicklung dieses einzigartigen Museums geleistet wurde.“
Auch die Gemeinde Hittisau wird das Frauenmuseum weiterhin als Fördergeberin im Umfang der Durchschnittsbudgets der vergangenen Jahre unterstützen und ist, ebenso wie das Land, mit drei Personen im Vereinsvorstand vertreten. Die Gesellschaft zur Förderung des Frauenmuseum Hittisau hat einen Sitz im Vorstand. Als Museumsdirektorin fungiert weiterhin Stefania Pitscheider Soraperra, welche die Strukturanpassung federführend mitgestaltet hat: „Ein eigener Trägerverein bedeutet zwar gesteigerte Verantwortung, aber auch mehr Gestaltungsspielraum. Das ist, bezogen auf unsere Thematik, Frauenthemen anzusprechen und in Bezug auf ländliche Entwicklungen auch kritisch zu beleuchten, sicher ein wichtiger Entwicklungsschritt. Der Schritt wird auch vom gesamten Team, bestehend aus 22 Frauen (und einem Mann) aus der Region begrüsst. Sie sind die ideelle und reelle Stütze dieses Hauses.“
Bild Frauenmuseum Hittisau: Stefania Pitscheider Soraperra hält weiterhin die Zügel in der Hand.