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Wütende Frauen sind hysterisch – wütende Männer sind kompetent

Wütende Frauen sind hysterisch – wütende Männer sind kompetent

Wütende Frauen werden weniger ernst genommen als wütende Männer – das sagt eine Studie, die vor zwei Jahren in der Fachzeitschrift “Law and Human Behavior” erschien. Aber warum ist das so?

Eine Studie in der Fachzeitschrift “Law and Human Behavior” zeigt, dass wütende Frauen weniger Einfluss auf andere haben, während bei Männern das genaue Gegenteil der Fall ist. Das Forscherteam gab den Teilnehmenden zur Täuschung ein Beispiel auf, in dem sie glaubten, dass sie in einem Mordfall die Schuldigen finden sollen. Vier Jurymitglieder sollten mit dem Urteil übereinstimmen, ein Jurymitglied sollte sich enthalten. Wenn letzteres ein Mann war und seinem Ärger über das Urteil Luft machte, waren die Teilnehmer der Studie breit dazu, sich selbst und ihr Urteil zu hinterfragen.

Wenn das Jurymitglied, das sich enthalten hat, jedoch einen weiblichen Namen trug, dann vertrauten die Studienteilnehmer eher auf ihr ursprüngliches Urteil und hinterfragten es nicht weiter. Das heisst: die Frauen wurden weniger ernst genommen. Jeanne Vaccaro, Universitätsprofessorin am Kinsey Institute, im Gespräch mit dem Magazin Broadly: “Hysterie wurde immer schon dazu verwendet, um Frauen zu pathologisieren – jede Aufregung wird als irrational und weit weg von fundiert angesehen.”

Die Wahrnehmung von Frauen als irrationale Wesen, sei tief in unserem kulturellen Gedächtnis verankert. Sexistische Vorstellungen manifestieren sich im Unbewussten, Menschen wissen oft nicht einmal, welche Vorurteile sie mit sich herumtragen. Fazit der Studie: Frauen, die verärgert sind und ihrem Ärger öffentlich Luft machen, werden nicht ernst genommen, da sie als ,hysterisch’ und somit irrational klassifiziert werden. Während hingegen Männern, die das Gleiche tun, sogar Kompetenzen zugesprochen werden.

Bild Tamar Weinberg

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