
Auf den Spuren ehemaliger Xenias und weiblicher Pornografie
Juli, 2023. Um die Stimmung im Xenia zu spüren, folge ich den Spuren ehemaliger Xenias. Die Suche führt mich nach Altstetten. Die Hitze erdrückt mich, ein Gewitter liegt in der Luft, ich bin genauso aufgewühlt wie das Wetter. Denn heute treffe ich Lilian Räber.
Lilian Räber war von 1991-1996 als Kinomacherin im Frauenfilmclub Xenia aktiv und beschäftigte sich theoretisch und gesellschaftskritisch mit den Themen Pornografie und Sexualität im Xenia und kuratierte feministische Kunst- und Kinoprojekte wie beispielsweise erotisch, aber indiskret im Jahr 1996 mit Sabian Baumann und Christina della Giustina. Wir treffen uns bei ihr zu Hause. Sie wohnt allein, doch bald zieht sie in eine feministische Alters-WG um, mit Frauen*, die sie kaum kennt, und auf meine Frage, ob das gut käme, zuckt sie nur mit den Schultern und grinst. Die Katze begrüsst mich, und Lilian bietet mir Kaffee und Heidelbeeren an. Ihr umfangreiches Privatarchiv ist auf dem Tisch ausgelegt. Ich bin hier, um mit ihr über ihre Erfahrungen im Xenia zu reden, und ihre Motivation, bis heute tabuisierte Themen wie Pornografie und weibliche Lust in den 90er Jahren in der Frauenszene sexpositiv zu thematisieren. Wonach suchten die Xenias? Weshalb war das Frauenkino so wichtig, nicht selbstverständlich und hart umkämpft?
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