Buchhändler*innen und Journalist*innen beteiligen sich am Frauenstreik – #nowomennonews
Wer heute in den Buchhandlungen unterwegs ist oder auf den Newsportalen der Deutschschweiz stöbert, bemerkt, dass sowohl die Journalist*innen wie auch die Buchhändler*innen den Frauenstreik nutzen, um auf die Ungleichbehandlung und geschlechterspezifischen Probleme in ihren Berufen aufmerksam zu machen. Während die Journalist*innen auf den Newsportalen violett gekennzeichnete Artikel aufschalten, machen sich die Buchhändler*innen in den Büchern bemerkbar: Sie platzieren dort Botschaften an die Leser*innen. Zusammen mit den Frauen aller Branchen beteiligen sie sich aktiv am Frauen*streik und nehmen an den grossen Kundgebungen teil.
Auch wenn die Berufe unterschiedlich sind, drehen sich die Forderungen der Journalist*innen und Buchhändler*innen um die gleichen Achsen: Mehr Lohn, mehr Zeit, mehr Respekt. Sie machen mit ihren Aktionen aufmerksam auf die herrschenden Lohndiskriminierungen – seien sie direkt wie bei den Medienschaffenden oder indirekt wie beim Buchhandel, der als «Frauenbranche» allen Angestellten tiefe Löhne zahlt. Zudem kämpfen sie für familienfreundliche Arbeitsstrukturen und -zeiten und wehren sich gegen Belästigungen und Sexismus – sei es in der Berichterstattung oder bei Buchveröffentlichungen.
Die Aktionen der Journalist*innen und Buchhändler*innen fanden beide um 11 Uhr statt. Die Journalist*innen erreichen damit, dass viele Newsportale teilweise in violett getaucht werden. Die Buchhändlerinnen haben in den letzten Tagen Post-its in den Büchern und Buchhandlungen platziert, mit denen sie auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Buchhändler*innen streiken – unterstützt von Autorinnen*
Die Buchhändler*innen legen um 11:00 Uhr die Arbeit nieder und veranstalten eine Protestpause auf dem Stadelhoferplatz in Zürich. In Bern schliessen verschiedene Buchhandlungen den Laden ganz, ebenso in Liestal. In Basel finden in zwei Buchhandlungen Streik-Cafés statt. Und in einer Buchhandlung bekommen Frauen 20% Rabatt, wenn sie Bücher von Frauen kaufen. Mit dabei sind die Autorinnen*, die mit ihren Statements auftreten werden. Danach bleibt der Streikposten offen bis 15:30 Uhr. Interessierten Medien stehen Auskunftspersonen zur Verfügung.
1200 Journalist*innen fordern von den Chefredaktor*innen Massnahmen zur Gleichberechtigung
In den letzten Wochen haben die Journalist*innen über soziale Medien unter #nowomennonews mit persönlichen Statements auf die Ungleichbehandlung in der Medienbranche aufmerksam gemacht. Rund 1´200 Medienschaffende haben bis jetzt den Forderungskatalog unterzeichnet, der den Chefredaktionen und Verlagschefs in den letzten Tagen übergeben wurde. Viele Redaktionen organisieren am Morgen Protestaktionen in ihren Betrieben; ab 12 Uhr treffen sich die Medienfrauen und alle Unterstützer*innen auf dem Kanzleiareal in Zürich. Auch an diesem Anlass stehen interessierten Medien Auskunftspersonen zur Verfügung. In Zürich und Bern nehmen die Medienfrauen nach ihren betriebsspezifischen Aktionen in gemeinsamen Blöcken an der grossen Kundgebung teil.