Nachdem der Glarner Regierungsrat im Dezember 2014 einen Beitrag aus dem Kulturfonds als Anschubfinanzierung bewilligt hat, strebt die Anna-Göldi-Stiftung im Hänggiturm in Ennenda eine Neupositionierung an. Die neue Ausstellung wird nach modernsten Gesichtspunkten aufgebaut, soll emotional berührend und attraktiv sein sowie regionale, nationale und internationale Besucherbedürfnisse erfüllen. Konkret angesprochen sind historisch, politisch und juristisch interessierte Besucherinnen und Besucher sowie Schulen und Firmen. Das Schicksal von Anna Göldi bleibt der Kern der Ausstellung. Die Ereignisse im 18. Jahrhundert sind der Ausgangspunkt zu zeitgenössischen Betrachtungen von Themen wie Menschenrechte, Justiz-und Behördenwillkür, Folter und Ausbeutung, Frauen-und Freiheitsrechte.
Profis am Werk Für die visuelle Gestaltung hat die Anna-Göldi-Stiftung die professionellen Museumsmacher der Raumprodukt GmbH aus Zürich gewonnen. Ebenfalls im Boot ist PD Dr. phil. Kathrin Utz Tremp, Lehrbeauftragte der Universität Lausanne. Sie gilt als bedeutendste Historikerin der Schweiz auf dem Gebiet der Hexenforschung. Zusammen mit dem breit aufgestellten Fachgremium im Stiftungsrat der Anna-Göldi-Stiftung liegt die Verantwortung für das neue Museum in den Händen eines fachlich kompetenten Teams. Dem Stiftungsrat gehören Walter Hauser (Präsident), Peter Bertschinger (Vizepräsident), Nicole Billeter (Historikerin), Fridolin Elmer (Gemeinderat und Musiklehrer), Elisabeth Kopp (alt-Bundesrätin), Michael Schiendorfer (Fachmann Public Relations) und Andreas Schlittler (Landrat und Informatiker) an.
Bereicherung für den Kulturplatz Glarus Als Standort für das Anna-Göldi-Museum ist der Hänggiturm bestens geeignet. «Nach den gescheiterten Verhandlungen mit der Coninx-Stiftung haben wir mit dem Anna-Göldi-Museum die perfekte Lösung für dieses eindrucksvolle Glarner Baudenkmal gefunden», sagt Prof. em. ETH Peter Jenny von der Stiftung Hänggiturm. «Die Räumlichkeiten passen wie angegossen zu Anna Göldi», doppelt Walter Hauser von der Anna-Göldi- Stiftung nach. «Auch wenn es bis zur Eröffnung natürlich noch einiges zu tun gibt.» Auch das Domizil der Anna Göldi-Stiftung wechselt von Mollis in die Gemeinde Glarus, wo die Administration und Öffentlichkeitsarbeit abgewickelt werden. Das Büro am Gemeindehausplatz 3 in Glarus nimmt seinen Betrieb im Frühling auf und erteilt Auskünfte und Informationen. «Für den Kultur-und Freizeitstandort Glarus ist das neue Museum eine echte Bereicherung», freut sich Gemeindepräsident Christan Marti. «Die Museumsmacher stärken damit unsere nationale Position als kultureller 2 Geheimtipp.» Auch der Kulturbeauftragte des Kantons ist überzeugt: «Es ist wichtig, dass Anna Göldi in Glarus verortet und im Glarnerland verankert bleibt. Die Geschichte hat dank dem Film von Gertrud Pinkus und den Büchern von Evelin Hasler und Walter Hauser eine Bekanntheit erlangt, die ausstrahlt und ein grosses Vermittlungs-sowie Besucherpotenzial birgt.»
Anna-Göldi-Stadtführungen und Anna-Göldi-Tag Von der Schliessung der Anna-Göldi-Ausstellung in Mollis Ende März 2015 bis zur Eröffnung des neuen Museums in Ennenda im Sommer 2016 bietet die Anna-Göldi-Stiftung Führungen in Glarus an und organisiert Veranstaltungen sowie Vortragsabende. Die Göldi-Stadtführungen werden die erfolgreichen Stadtführungen von kulturaktivGLARUS ergänzen. «Wir freuen uns über diese Bereicherung im Kulturtourismus und auf die Zusammenarbeit mit der Anna-Göldi-Stiftung», so Stadtführer Kaspar Marti. «Zusammen mit der sommerlichen GL Tour des Hotels Rhodannenberg sind wir nun mit einem breiten Angebot ausgerüstet, das verschiedene Gästegruppen anzieht.» Am traditionellen Gedenktag vom 13. Juni 2015 findet ein Kick-off-Anlass zur Museumszukunft im Hänggiturm statt. Am gleichen Tag vergibt die Anna-Göldi-Stiftung zum dritten Mal den Anna-Göldi-Menschenrechtspreis. Der Preis zeichnet eine Persönlichkeit aus, die sich gegen Justiz-und Behördenwillkür wehrt oder sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzt. Am bisherigen Standort in der Gemeinde Glarus Nord bleibt das 40-jährige Ortsmuseum Mollis bestehen.
Am traditionellen Gedenktag vom 13. Juni 2015 findet ein Kick-off-Anlass zur Museumszukunft im Hänggiturm statt. Am gleichen Tag vergibt die Anna-Göldi-Stiftung zum dritten Mal den Anna-Göldi-Menschenrechtspreis. www.annagoeldi.ch