Die Blume des Jahres 2017 ist der Klatschmohn
Der Klatschmohn (Papaver rhoeas), der zu den farbenprächtigsten Pflanzen gehört, ist die Blume des Jahres 2017. Mehr und mehr verschwindet er von Äckern. Immer seltener sind die blutroten Blüten auf den Feldern zu entdecken. Mit der Wahl des Klatschmohns möchte die Loki Schmidt Stiftung auf die Gefährdung und den Verlust von Ackerwildpflanzen aufmerksam machen und sich für die Förderung der bunten Vielfalt im Landbau einsetzen.
Eine ganze Lebensgemeinschaft, die uns seit tausenden von Jahren begleitet, droht zu verschwinden. Die Aktion „ Blume des Jahres“ stellt seit 1980 jeweils gefährdete Pflanzen und ihre Lebensräume in den Mittelpunkt. Durch intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Saatgutreinigern sowie Pflanzenschutzmitteln wurden viele Ackerwildpflanzen an den Rand des Aussterbens gedrängt. Der Klatschmohn beispielsweise, er bietet vielen Schmetterlingen und Bienen eine Pollenquelle und fördert damit die Bestäubungsvielfalt. Zudem nutzten Insekten und Spinnen die Blumen als Unterschlupf.
Name und mehr
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe kann der Klatschmohn im Prinzip nur Kindern gefährlich werden. Er ist aber auch giftig für Pferde, Rinder und Schweine. Heilwirkung und Anwendung: Die Droge zeigt beruhigende und hustenstillende Wirkung. Sie wurde Kindern als Beruhigungsmittel gegeben und war Bestandteil von Hustentees. Den Namen Klatsch-Mohn erhielt die Pflanze, da ihre Blüten im Wind aneinander klatschen. Das Wort Mohn kommt vom althochdeutschen Mage, das seinen Ursprung im griechischen Wort Mekon für Mohn hat. Weitere Namen sind Feuermohn, in der Mundart wurde er auch als Klatschrose, Blutblume, Wilder Mohn, und Paterblume bezeichnet. Der Gattungsname Papaver stammt vom lateinischen Wort Papa für Kinderbrei. Mohnsaft wurde damals dem Kinderbrei zugesetzt, damit die Kleinen besser einschlafen. In der Volksheilkunde ist der Klatschmohn der kleine Bruder des echten Mohns aus der Pflanzenfamilie der Mohngewächse. Klatschmohn ist inzwischen weltweit anzutreffen. Wenn Kinder liebevoll Blumensträusse mit Klatschmohn schmücken, ist meist die Enttäuschung gross, weil die hübschen Blütenblätter nach kurzer Zeit abfallen
Verarmung der Ackerlebensgemeinschaft
Ursprünglich lebten in unseren Äckern rund 350 Pflanzenarten. Viele davon können heute als biologisches Erbe angesehen werden, weil sie sich im Laufe der Geschichte an die Landnutzungspraktiken angepasst haben. Von diesen Pflanzenarten müssen nur 20 als echte Problempflanzen angesehen werden. Sie erschweren die Ernte mischen sich ins Saatgut und enthalten sogar giftige Stoffe. Bekämpft werden aber sämtliche Wildkräuterarten.-
Die Wildpflanzen unserer Äcker bereichern unsere Kulturlandschaft nicht nur ästhetisch. Durch den Rückgang der Vielfalt im Ackerland sind vor allem Bestäuber wie Schmetterlinge und Bienen sehr stark bedroht. Andere Insekten und Spinnen, die diese Wildpflanzen als Nahrungspflanzen und Refugium nutzen, sind ebenfalls betroffen Viele dieser Tierarten halten landwirtschaftlich bedeutende Schädlinge wie Blattläuse in Schach. Die Verarmung der Ackerlebensgemeinschaft ist also auch für die Landwirtschaft ein ernstes Problem.