Die neue Superheldin lässt jeden Superhelden blass aussehen – ein Filmtipp!
Man kann über Superheldinnenfilme denken, was man will. Doch die neue «Wonder Woman» hebt sich von allem bisher Gebotenen ab. Der Film ist deshalb, trotz einiger kitschiger oder vielleicht sogar sexistisch angehauchter Eigenschaften, höchst sehenswert.
Wenn ein Superheld fliegt und mit Vorhang bekleidet und Riesenhammer in der Hand die Welt rettet, ist das gar nicht mein Fall. Wenn aber eine Superheldin Autos durch die Gegend schmeisst, ob nun spärlich bekleidet oder nicht, dann fahre ich darauf ab. Und Gal Gadot spielt ihre Rolle mit so viel Charisma, dass sie das Publikum voll und ganz einzunehmen vermag.
«Wonder Woman» ist einfach nur top. Weil die Amazone mit Schwert, Schild und goldenem Wonderbra durch die Gegend zieht, könnte die Superfrau zwar kitschig herüberkommen. Aufgrund der Qualität des Schauspiels aber, spielt dies schon nach einigen Minuten keine Rolle mehr. Vielmehr sieht man sich einen spannenden Film über einen Konflikt an, den eine gut gebaute und hübsche Frau mit Bravour meistert.
Okay, das Ende wäre nicht unbedingt nötig gewesen, sind darin doch etwas gar viel Computeranimationen verpackt – Hollywood halt! Eine Heldin, so stark wie Supermann und ebenso charismatisch wie Prinzessin Diana können sich Männer und Frauen aber gemeinsam ansehen und gut finden, ohne darüber zu streiten, ob die Hauptfigur nun weiblich oder männlich ist.
Auch visuell ist der Film eine reine Wucht. Amazonen, die auf einer geheimen Insel ihre Kampfkünste elegant und in Zeitlupe zum Besten geben, sind doch eine schöne Vorstellung. Hier wächst die Superheldin auf. Einen Mann hat sie nie getroffen. Ob Steve Trevor (Chris Pine) wohl den durchschnittlichen Mann verkörpert, will sie wissen. Seine Antwort darauf ist ebenso witzig, wie die meisten Dialoge im Film. Zudem sind Eigenschaften wie Gerechtigkeit nicht an ein Geschlecht gebunden. «Wonder Woman» lässt jeden anderen Superhelden blass aussehen.
Bild: Warner Brothers / Text: Sarah Forrer