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Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau…

Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau…

Eine Geschichte der Künstlerinnen unter dem Motto «Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau…» ist im Aargauer Kunsthaus in Aarau zu sehen. Eine kleine Kunstgeschichte, eine bunte Ausstellung, die nicht nur die Werke kunstschaffender Frauen, sondern auch die Schönheit und Vielfalt ihrer Modelle zeigt.

 

Die Kuratorin, Prof. Dr. Elisabeth Bronfen, sprach in ihrer Eröffnungsrede über hinreissende Erlebnisse mit verschiedensten Menschen. Es war die damalige Kuratorin, Yasmin Afschar, die sie eines Tages bat, ihren eigenen Blick auf eine Teilsammlung zu werfen: die Dauerleihgabe von Andreas Züst. Direktorin Katharina Ammann wählte aus drei Vorschlägen das jetzige Thema aus und Simona Ciuccio begleitete als Sammlungskuratorin das Projekt, während Bassma El Adisey es als wissenschaftliche Mitarbeiterin begleitete, die Fäden in den Händen hielt «und immer weitere Funde machte».

Elisabeth Bronfen, eigentlich Professorin für Englische Literatur, zog wohl mit ihrem Werk «Nur über ihre Leiche. Tod, Weiblichkeit und Ästhetik» aus dem Jahr 2004 das Interesse der Museen auf sich. Sie wurde immer wieder für Katalogbeiträge angefragt, oder für Vorträge im Rahmenprogramm. «Warum? Weil diese Habilitationsschrift mit einer sehr sorgfältigen und präzisen Analyse eines Gemäldes – eines Anatoms von dem deutschen Salonmaler Gabriel von Max – einsetzte. Und dann im dritten Kapitel – und so komme ich zur Schweizer Kunst – gleich den gesamten Zyklus der Sterbe- und Todesgemälde behandelte, die Ferdinand Hodler von seiner geliebten Valentine Godé-Darel malte», erklärte die Gastkuratorin. Ganz am Anfang war übrigens dieses Leichenbild aus der Sammlung des Aargauer Kunsthauses noch Teil ihrer Konzeption. Jetzt findet sich diese Thematik verdichtet in dem «Vanitas-Raum» am Ende der Kabinetträume. Nach dem zweiten Buch zur Hysterie als ästhetische Ausdrucksform hätten sie auch zunehmend Künstlerinnen und Künstler, die sich mit Tod, Trauma, Gewalt, Körperlichkeit und Gender-Performativität auseinandersetzten, gebeten, mit ihnen ins Gespräch zu treten und über sie zu schreiben. So auch die japanisch-schweizerische Leiko Ikemura, die ebenfalls in der neusten Ausstellung mit privaten Leihgaben vertreten ist.

Der ethnografische Blick in die Teilsammlung von Andreas Züst und weitere Bestände des Aargauer Kunsthauses, hat Bronfen gezeigt, wie recht Woolf gehabt hat. Sie habe Entdeckungen gemacht, die ihr zeigten: Künstlerinnen hätten im Geiste Judith Shakespeares gewirkt. In den 1970 – 1990er Jahren zeige sich die Vielfalt und Kreativität von Frauen besonders stark. Doch die Kuratorin wollte auch die Vorfahrinnen nicht vergessen, Querverbindungen zurück zur klassischen Moderne und an die anschliessenden Nachkriegsjahre ziehen. Sie verstehe die Kapitel der Geschichte der Künstlerinnen wie Zentren kreativer Intensität, genauer in der Einleitung zur Ausstellung von ihr erklärt.

Zwei Anliegen sind mit der Kuration von Elisabeth Bronfen verbunden. Einerseits wollte sie wissen, was es heisst, aus feministischer Sicht den Bestand des Aargauer Kunsthauses neu zu lesen, ausgehend von den Werken, die sie dort fand. «Der Fokus liegt also auf der Sammlung», sagt sie. Andererseits habe sie die Werkliste mit Leihgaben ergänzt und damit die Sammlung vertieft und erweitert. Von Anfang war für sie klar, dass ein Werk von Heidi Bucher nicht fehlen durfte: Borg. Die spannende Entsprechung von Haut und Wand sah sie programmatisch für den Übergang zwischen Körper und Raum, also für die Konzeption der ersten beiden Kapitel der Ausstellung.

Gefährten und Gefährtinnen wie Franz Diegelmann, Raphael Tandler, Griselda Pollock und Sissi Zöbeli gesellten sich auf dem Weg dazu. Von Letzterer habe sie viel über die Schweizer Kunstszene des späteren 20. Jahrhunderts gelernt. Entstanden ist eine eindrückliche Ausstellung, welche Vielfalt zeigt, sei es vonseiten der Kunstschaffenden oder auch des Modelles. Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau…

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