Eine Ode an das Rüebli

Eine Ode an das Rüebli

Die Berner haben den Zibelemärit, die Aargauer den Rüeblimärt. Unter neuer Organisation ging er am ersten Novembermittwoch über die Bühne – mit grossem Erfolg.

 

Themen wie Mehrweggeschirrpflicht, das Einrichten von Rettungsgassen und fehlende Fluchtwege bewegte die früheren Organisatoren dazu, den Rüeblimärt 2022 kurzfristig zu canceln. Dabei weiss jeder, der den Rüeblimärt kennt, dass nur in offiziellen Beizen der Altstadt konsumiert wird, dass der Markt übersichtlich bleibt und dass in Notfällen blitzschnell geräumt werden kann. Man hätte zwar Lust auf eine Durchführung gehabt, doch all die Auflagen, seien nicht mehr zu stemmen, so der ehemalige Vereinspräsident Walter Käser. Aarau war geschockt, schliesslich hatte man bereits die letzten beiden Jahre coronabedingt auf den beliebtesten Markt des Jahres verzichtet.

Respekt für den Bauernstand

Mit rund 30’000 Gästen aus Nah und Fern ist es jeweils der bestbesuchte Markt der Region und ein Aushängeschild für das Aargauer Rüebli. Die neu gebildete «IG Aarauer Rüeblimärt» nahm schliesslich die Fäden in die Hand, unter Mitwirkung der Aarau Standortförderung, des Vereins Aarauer Wochenmarkt und traditionsreicher Aarauer Unternehmer. In nur fünf Wochen organisierten sie den diesjährigen Rüeblimärt und bildeten damit den Boden für einen weiteren riesigen Erfolg. Es waren Gäste aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland auszumachen. Und sämtliche nationalen Medien berichteten davon. Ein besonderes Highlight war sicher die Live-Übertragung des Westschweizer Senders RTS. Die Romands lieben offensichtlich das Rüebli und sie haben ein Herz und Interesse für Themen der Landwirtschaft. Nicht zuletzt demonstrierten sie dies lautstark vor den letzten Landwirtschaftsabstimmungen, als sie zu mehr Respekt für den Bauernstand aufriefen. Und Neuenburg – hautnah an das Seeland grenzend – ist schliesslich die Aarauer Partnerstadt.

Immer prominent am Rüeblimärt dabei, sind auch die Chüttiger Landfrauen. Sie haben sich dem Weissen Rüebli verschrieben, mittlerweile ein wertvoller Bestandteil des kulinarischen Erbes der Schweiz.

Gäbe es die unermüdlichen Küttigerinnen nicht, wären auch die Küttiger Rüebli längst Geschichte. Sie stecken jedes Jahr Hunderte von Stunden Arbeit in ihre Passion und geben ihr Wissen an Schulen und an Interessierte weiter. In diesem Jahr waren mehr als 75 Schülerinnen und Schüler auf dem Chüttiger Rüebliblätz und haben begeistert gehakt und gejätet. Auf dem Bild ist die letzte Gruppe bei der Ernte zu sehen. 

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