Fast Fashion – Die Schattenseiten der Modeindustrie
Die Ausstellung «Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode» beleuchtet die Hintergründe der globalisierten Textilwirtschaft. Sie befasst sich mit den Produktionsmechanismen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten, aber auch mit Umweltfragen. Eine Ausstellung, die gerade auch uns Frauen betrifft.
Der Begriff Fast Fashion bezeichnet eine Unternehmensstrategie, deren Ziel es ist, in immer kürzeren Abständen neue Mode in die Geschäfte zu bringen. Klassische Modesegmente wie Haute Couture, Prêt-à-porter und mittelpreisige Konfektionsware beschränken sich auf wenige Kollektionen pro Modejahr, wohingegen Billiglabel im gleichen Zeitraum bis zu zwölf und mehr Kollektionen lancieren. Diese Unternehmen zielen darauf ab, vor allem junge Kundschaft auf allen Medienkanälen auf sich aufmerksam zu machen, häufiger in die Läden zu locken und zum Kaufen zu animieren.
Doch während die KonsumentInnen und der Handel von der massenhaft zu Schnäppchenpreisen auf den Markt gebrachten Mode profitieren, zahlen andere einen hohen Preis dafür: Lange Arbeitstage bei minimalem Lohn bestimmen das Leben der Textilarbeitenden (vorwiegend Frauen), die die Billigmode unter teilweise desaströsen Bedingungen produzieren. Es fehlt an sozialer Absicherung. Gesundheits- und Umweltschäden sind die Folge einer rücksichtslos auf Gewinnmaximierung ausgelegten Unternehmenspolitik.
Als Reaktion auf die Missstände der Fast Fashion formierte sich in den vergangenen Jahren die Slow Fashion-Bewegung. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass es keine einfachen und schnellen Lösungen für eine komplexe globale Problematik geben kann. Und so sehen sich der Konsument und die Konsumentin auf der Suche nach ökologisch und ethisch korrekter Mode vielerlei Tücke ausgesetzt, die der Schweizer Cartoonist Ruedi Widmer in der Ausstellung mit gewohnt spitzer Feder thematisiert.
Bild: zVg Textilmuseum St. Gallen