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Frauen wählen – Interview mit Nationalratskandidatin Sonja Lüthi, St. Gallen

Frauen wählen – Interview mit Nationalratskandidatin Sonja Lüthi, St. Gallen

Dipl. Geographin und Dr. oec. HSG, Leiterin Neue Energien beim LV-St.Gallen,
Mitglied Kantonsrat und Stadtparlament St.Gallen für die Grünliberalen.

Wer sind Sie? Stellen Sie sich in einem Satz kurz vor!

Ich bin eine vielfältig interessierte und umsetzungsstarke Persönlichkeit, welche sich für pragmatische, nachhaltige Lösungen einsetzt – über die Parteigrenzen hinweg.

Warum sind Sie Politikerin, und warum möchten Sie Nationalrätin werden?

Ich bin in der Politik, weil ich mich für eine gerechtere Welt und ein sauberes Klima einsetzen möchte. Gerade in der nächsten Legislatur stehen einige wichtige Themen an wie die Reform der Altersvorsorge, die Energiewende, die Umsetzung der Masseninitiative, etc. Hier möchte ich gerne mitgestallten können.

Durch mein eigenes Engagement merke ich, dass vieles nicht so leicht zu ändern ist, wie dies teils von aussen scheint, aber wenn man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist oder die richtigen Personen kennt, kann es auch mal ganz schnell gehen.

Gibt es Prioritäten, für die Sie sich besonders stark einsetzen möchten?

  • Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie – für Frauen und Männer
  • Energiewende: Erneuerbare Energien sind preiswert – die Kosten fossiler Brennstoffe und der Atomwirtschaft sind längerfristig nicht tragbar. Anstatt jährlich mehrere Milliarden in meist korrupte Länder zu schicken, sollten wir das Geld vor Ort in die lokale Wirtschaft investieren.
  • Reform der Altersvorsoge: Zentral für mich ist hier die Sicherung der Finanzierung, eine geschlechtsneutrale Flexibilisierung des Pensionsalters, die Anpassung des Mindestumwandlungssatzes an die Lebenserwartung und die Aufhebung von höheren Kosten für ältere Arbeitskräfte.

Sehen Sie auch Möglichkeiten, sich im Parlament konkret für Frauen und Frauenanliegen stark zu machen?

Ja, da gibt es noch einiges zu tun:

Für mich hat die Gleichberechtigung von Frau und Mann in meiner politischen Arbeit einen sehr hohen Stellenwert. Hier setzte ich mich insbesondere für die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie – für Frauen und Männer ein. Wir müssen ein familienfreundlicheres Arbeitsumfeld schaffen, d.h. flexible Arbeitszeiten, Teilzeitjobs auch in Führungspositionen, Homeoffice, Elternzeit, etc.

Finden Sie es wichtig, dass Frauen zahlreicher im Parlament vertreten sind und warum?

Ich finde, das Parlament sollte etwa zur Hälfte aus Frauen bestehen – insbesondere aus Frauen, denen es nicht um Macht, Ruhm und ihre Eigeninteressen geht, sondern solche, welche sich für eine fairere und ressourcenschonendere Welt einsetzen, und davon gibt es viele.

Wichtig sind Frauen aber auch in Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten.

Unsere letzte Frage nun: Gibt es noch etwas, das Sie uns frisch von der Leber weg sagen möchten?

Ich liebe die Schweiz! Unsere Natur und Kultur ist einzigartig und erhaltenswert. Die Schweiz ist aber kein unabhängiger Organismus. Es ist einfacher, die Grenzen für Flüchtlinge zu schliessen, als gewissenhaft den Ursachen nachzugehen, aus denen globale Missstände resultieren. Der Abbau von Rohstoffen wie fossiler Energie treibt unseren Wohlstand, und viele Arbeitsplätze und Steuereinnahmen basieren auf Geschäften mit dem Ausland. Ich kann nicht ignorieren, dass die Wirkung von Klimawandel und fragwürdigen Bank- und Rohstoff-Transaktionen in anderen Ländern härter zu spüren sind als in der Schweiz. Ich will mich für eine saubere, vorbildliche Schweiz engagieren, die sich mit gutem Gewissen globalen Herausforderungen stellen kann.

Eidg. Wahlen vom 18. Oktober 2015

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www.frauen-waehlen.ch

www.sonjaluethi.ch

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