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Frauen wählen – Interview mit Nationalratskandidatin Susanne Tobler, Degersheim

Frauen wählen – Interview mit Nationalratskandidatin Susanne Tobler, Degersheim

Als Primarlehrerin und Heilpädagogin mit tiefgehendem Interesse für alle Lebensprozesse wurde ich vor 21 Jahren Mitbegründerin der Monterana Schule in St. Gallen (heute Degersheim). Durch ein grundsätzliches Vertrauen in die Selbstgestaltungskräfte aller Lebewesen in Kooperation mit allen und allem und durch entsprechend respektvolles und konsequentes Handeln machte ich vielfältig Erfahrungen und Erkenntnisse über Kinder, Erwachsende und soziale Organisationen. Die Integrale Politik ist die konsequente Erweiterung auf der gesamtgesellschaftlichen und globalen Ebene. Seit 2008 bin ich Mitglied der IP und habe massgeblich am Positionspapier für Erziehung und Bildung mitgearbeitet.


Wer sind Sie? Stellen Sie sich in einem Satz kurz vor!

Seit 54 Jahren offen, neugierig, fühlend, kooperativ und visionär, mittlerweile mit einer gewissen Gelassenheit ausgestattet und genau deshalb bereit für ein neues Engagement.

Warum sind Sie Politikerin, und warum möchten Sie Nationalrätin werden?

Ich will mich in der Politik für eine einfühlsame, respektvolle und offene Kommunikation einsetzen. Im Wissen, dass alles mit allem verbunden und gegenseitig abhängig ist, beziehe ich generell die Bedürfnisse aller Betroffenen mit ein und suche überall nach Lösungen, die gleichwertige Beziehungen und Eigenverantwortung ins Zentrum setzen.

Gibt es Prioritäten, für die Sie sich besonders stark einsetzen möchten?

Meine Kernthemen sind Erziehung und Bildung. Ich setze mich ein für ein vielfältiges öffentliches Bildungswesen mit schlanken Rahmenbedingungen und grosser Gestaltungsfreiheit sowie für eine Unterstützung und Entlastung der Kleinfamilien. Damit verbunden sind fast alle gesellschaftlichen Bereiche, insbesondere die Erhaltung des natürlichen Lebensraumes.

Sehen Sie auch Möglichkeiten, sich im Parlament konkret für Frauen und Frauenanliegen stark zu machen?

Auf der einen Seite gilt es, uns konsequent für die überfällige Lohn- und Chancengerechtigkeit einzusetzen, andererseits braucht es verschiedene Massnahmen, um Mütter und Väter zu unterstützen bei der Erfüllung ihrer Erziehungsaufgabe in der Familie, durch Tagesschulen mit wählbaren Zeiten, Einführung des Vaterschaftsurlaubs, Unterstützung von Teilzeitarbeit, Förderung von gemeinschaftlichem Wohnen, finanzielle Sicherheit unabhängig von Lohnarbeit (Ziel: bedingungsloses Grundeinkommen) etc.

Finden Sie es wichtig, dass Frauen zahlreicher im Parlament vertreten sind und warum?

Unbedingt! Frauen sollen ihr Wesen und ihre Stärken in die Gestaltung von Gemeinwesen einbringen. Sie sollen sich Gehör verschaffen für die Anliegen von Frauen und Kindern. Sie sollen zusammen mit bewussten Männern die alten Strukturen aufweichen, um neue Formen der Gesprächskultur, Lösungsfindung und Kooperation zu entwickeln.

Unsere letzte Frage nun: Gibt es noch etwas, das Sie uns frisch von der Leber weg sagen möchten?

Ja! Lasst uns innerhalb der Komplexität unserer Welt immer mehr unserer Intuition vertrauen und diese mit Kopf und Herz zur Umsetzung führen! Lasst uns unsere festen Bilder und Vorstellungen auflösen und uns öffnen für ganz neue, unkonventionelle Lösungen und Ideen! Lasst uns Vorreiterinnen sein und uns gegenseitig unterstützen!

Eidg. Wahlen vom 18. Oktober 2015

www.frauen-waehlen.ch

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