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Ni Una Menos: Für Opfer von Femiziden auf die Strasse gegangen

Ni Una Menos: Für Opfer von Femiziden auf die Strasse gegangen

Etwa alle zehn Tage stirbt eine Frau in der Schweiz durch die Tat eines Mannes, nur weil sie eine Frau ist und sich nicht so verhielt, wie ein Mann es von ihr erwartete. Im Jahr 2021 wurden 25 Frauen Opfer eines Femizides, elf weitere haben die Gewalttat überlebt. Das «Bündnis Ni Una Menos» rief für das Wochenende zur Demonstration in Zürich auf.

 

Unterstützt wurde der Appell des «Bündnis Ni Una Menos» von über 80 feministischen und politischen Kollektiven und Organisationen aus der ganzen Schweiz. Gegen die sich mehrenden, unfassbaren Gewalttaten an Frauen, hatte das Bündnis für den Samstagnachmittag zu einer nationalen Kundgebung aufgerufen. Es forderte, dass der Begriff «Femizid» offiziell anerkannt wird und dass mindestens 0,1 Prozent des Bruttoinlandproduktes (mehr als 700 Millionen Franken pro Jahr) für die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt eingesetzt wird. Das Beratungs- und Unterstützungsangebot soll stark ausgebaut und eine 24-Stunden-Beratung für Betroffene eingerichtet werden.

Versammlungsort war der Helvetiaplatz im Kreis 4, den die Aktivistinnen schon länger «Ni-Una-Menos-Platz» nennen. Immer wenn eine Frau in der Schweiz von ihrem Partner, Ex-Partner, Bruder, Sohn oder Enkel umgebracht wird, treffen sich die Frauen dort. Das Bündnis hat seine Wurzeln in Südamerika und wurde im Rahmen des Frauenstreiks 2019 in der Schweiz gegründet. Die Teilnehmenden der Demonstration waren mehrheitlich Frauen, viele noch recht jung und aus der ganzen Schweiz angereist. Die Gründe der Teilnahme reichten von eigenen Erfahrungen bis zur Unterstützung und Anerkennung des Problems.

Ein zentraler Bestandteil der Demonstration gegen die Gewalt an Frauen waren die oft mit Club-Beats und mit Pathos angereicherten Lieder gegen Gewalt an Frauen – also Stücke wie «Ni Una Menos», «Canción sin miedo» oder «Antipatriarca», die aus den Lautsprechern tönten. Teilnehmende tanzten dazu und sangen. Nicht allen Verkehrsbenützenden schien dies zu gefallen, so wurde während des Umzugs viel gehupt und gerufen. Die Demonstrierenden liessen sich offensichtlich wenig davon stören. Berührend war für sie dann aber der Moment, als an der Max-Bill-Skulptur das Transparent mit den Namen aller 25 im Jahr 2021 verstorbenen Opfer abgebracht wurde. Durch das laute Lesen der Namen, Orte und der jeweiligen Delikte wurden Geschichten auf eindrückliche Weise präsent,

Femizide sind keine Einzelfälle, sondern Ausdruck struktureller Gewalt, deren Grundlage die patriarchalen Machtverhältnisse bilden. Das Leben und die Gesundheit von Frauen werden durch Flucht, Vertreibung, Krieg und Völkermord, institutionelle und familiäre Gewalt unter massive Bedrohung gestellt.

Ni Una Menos (Nicht eine weniger) kämpft gegen Femizide. Die Gruppe wurde in Südamerika gegründet und in der Schweiz im Rahmen des Frauenstreiks 2019 ins Leben gerufen.

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