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Jüdisches Museum Hohenems: «Sag Schibbolet!» Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen

Jüdisches Museum Hohenems: «Sag Schibbolet!» Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen

 «Sag Schibbolet!», so lautet der Titel einer Ausstellung des Jüdischen Museums in Hohenems, die vom 18. März 2016 bis zum Februar 2019 zu sehen ist. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum in München und wird von Boaz Levin kuratiert, der seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste in Berlin ist. Begleitend zur Ausstellung sind während eines längeren Zeitraums eine ganze Reihe von bemerkenswerten Filmen, Künstlergesprächen, Lesungen, Vorträgen, Führungen durch die Ausstellung, Konzerte und Theater vorgesehen.

«Während man von Globalisierung und internationaler Gemeinschaft spricht, werden überall in der Welt neue Grenzzäune und Mauern errichtet: um Staaten, besetzte Territorien und exklusive Wohnsiedlungen, zwischen öffentlichem und privatem Raum, Erlaubtem und Unerlaubtem. Manche dieser Grenzen sind durchlässig und andere tödlich, manche sichtbar gezogen und andere durch kulturelle Codes, Sprachtest oder biometrische Verfahren bewehrt. Grenzen entscheiden über Leben und Tod, Identität und Fremdheit, Zugehörigkeit und Ausschluss», soweit ein Text aus dem Einladungsprogramm des Jüdischen Museums Hohenems.

«Ausgehend von der biblischen Erzählung von der Flucht der Efraimiten vor den siegreichen Gileaditern und ihrem tödlichen Scheitern an den Ufern des Jordans, lädt das Jüdische Museum Hohenems internationale Künstler dazu ein, Grenzen in aller Welt kritisch zu betrachten – nur ein Steinwurf vom alten Rhein entfernt, an dem sich ab 1938 Flüchtlingsdramen abspielten, deren Gegenwart wir heute an den Rand unseres Bewusstseins drängen.»

Begegnung mit dem Fremden

«Sweet Occupation» lautet der Titel des neuen Romans von Lizzie Doron. Er wird im Rahmen der aktuellen Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems in der Bücherei Hohenems am Dienstag, 24. April 2018, um 20.15 Uhr vorgestellt. Es geht um die Begegnung mit dem Fremden – eine Begegnung mit dem Fremden in sich selbst. Fünf Männer in der Mitte Ihres Lebens: Die verurteilten ehemaligen Terroristen Muhammad, Suleiman und Jamil aus den besetzten Gebieten sowie die Israelis Chen und Amil, die den Dienst an der Waffe verweigert haben. Ein Jahr lang hörte Lizzie Doron deren Kindheitserinnerungen zu, lernte ihre Gefühle kennen, ihre Träume und Ängste, erfuhr von dem Moment, als sie manchen das Leben nahmen. Entstanden ist ein ergreifendes Dokument. Und laut Pressestimme (Süddeutsche Zeitung): «Lizzie Dorons Buch ‘Sweet Occupation’ liest man am liebsten in einem Zug. So spannend ist, was die Ich-Erzählerin zu sagen hat, was ihre Gesprächspartner zu erzählen haben».

Lesung und Gespräch am 24. April um 20.15 Uhr in der Bücherei Hohenems. Johanna Lonsky liest aus Lizzie Dorons neuem Roman. Anschliessend erleben Sie Lizzie Doron mit Hanno Loewy im Gespräch.

Luzzie Doron, geboren 1953 in Tel Aviv, studierte Linguistik, bevor sie Schriftstellerin wurde. Ihr erster Roman «Ruhige Zeiten» wurde mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchman Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Jeannette Schocken Preis.

 

Bild Jüdisches Museum Hohenems:  Plakat der Ausstellung «Sag Schibbolet!»

Begleitende Veranstaltungen:

Grenzfälle, ein Film am Donnerstag, 5. April, um 19,30 Uhr im Jüdischen Museum, Hohenems, Seminarraum

«Sag Schibbolet!» Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen: Kuratorenführung mit Boaz Levin am Samstag. 21. April, um 15.00 Uhr im Jüdischen Museum Hohenems

Tödliche Grenze: Gescheiterte Fluchten zwischen Silvretta und Bodensee 1938 – 1945, Vortrag und Gespräch am Freitag. 25.Mai, um 17.00 Uhr, im Vorarlberg Museum Bregenz

Weiter Informationen:

Jüdisches Museum Hohenems
Schweizer Strasse 5
Tel. 0043 5576 73989
office@ jm-hohenems.at
www.jm-hohenems.at

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