JUSO-Aktion für Gleichstellung vor dem Stadtparlament

JUSO-Aktion für Gleichstellung vor dem Stadtparlament

In einer Aktion forderte die JUSO vor der Sitzung des Stadtparlaments die Annahme des JUSO-Vorstosses für gratis Menstruationsartikel.

Gestern stand auf der Traktandenliste des Stadtparlaments St. Gallen das Postulat für gratis Menstruationsartikel von JUSO-Parlamentarierin Andrea Scheck. Aus Zeitgründen konnte der Vorstoss nicht behandelt werden. Trotzdem führte die JUSO Stadt St. Gallen vor der Stadtparlamentssitzung eine Aktion durch, mit dem sie die Wichtigkeit des JUSO-Vorstosses unterstreichen wollte. Während die Stadtparlamentarier*innen in die Sitzung gingen, hielt die JUSO Transparente hoch und verteilte Menstruationsartikel mit verschiedenen Botschaften.

«Eine menstruierende Person braucht während ihres Lebens fast 10’000 Tampons. Dazu kommen dann noch Kosten für Schmerzmittel, Wärmepflaster und andere Mittel. Das sind Kosten, die nur menstruierende Menschen tragen – und das für eine ganz natürliche Körperfunktion», erklärte die JUSO-Parlamentarierin Andrea Scheck. In der Schweiz mache auch die hohe Umsatzsteuer, die für Tampons und Binden anfällt, einen Teil dieser Kosten aus. Denn Menstruationsartikel werden mit 8 Prozent besteuert, anders als andere Güter des täglichen Eigengebrauchs, für die nur 2,5 Prozent Mehrwertsteuer anfallen.

Das Thema Menstruation sei aber so tabuisiert, dass über diese grundlegende finanzielle Ungerechtigkeit viel zu wenig gesprochen würde. Als Schritt in Richtung Gleichstellung, Gesundheit und Enttabuisierung forderte die JUSO darum, dass die Stadt in jedem öffentlichen Gebäude gratis Menstruationsartikel zur Verfügung stellen sollte.

Das Postulat wird voraussichtlich an der nächsten Stadtparlamentssitzung vom 22. September behandelt. Die JUSO hofft, dass den Stadtparlamentarier*innen die Aktion von gestern im Gewissen bleibt und sie bei der nächsten Sitzung dem Vorstoss zustimmen. Das sei für eine auf Offenheit und Modernität bedachte Stadt nur angemessen.

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