Karin Keller-Sutter wurde als Ständeratspräsidentin gewählt
Die St. Galler FDP-Politikerin Karin Keller-Sutter ist neue Ständeratspräsidentin. Die kleine Kammer hat die 53-Jährige am Montag mit 43 von 43 gültigen Stimmen gewählt. Sie ist die vierte Frau auf diesem Posten. In ihrer Antrittsrede bezeichnete sie es als grosse Ehre und Privileg, eine Kammer zu präsidieren, in welcher die Debattenkultur und die Suche nach Konsenslösungen hochgehalten würden.
Ihr Vorgänger Ivo Bischofberger (CVP, AI) hatte in seiner Abschlussrede die jährliche Rochade an der Spitze der beiden Parlamentskammern gelobt. Es sei ein aussergewöhnliches Jahr mit vielen freudigen Ereignissen gewesen – aber auch mit vielen tragischen. Bischofberger nannte “abscheuliche Gewaltakte”, wie jener vergangene Woche auf dem Sinai. Nun übergebe er, der Lehrer und Pädagoge, an die diplomierte Dolmetscherin Keller-Sutter.
Die Wahl ist für die 53-jährige Freisinnige die vorläufige Krönung ihrer politischen Karriere. Diese begann vor 25 Jahren in ihrer Heimatstadt Wil: 1992 wurde sie in den Gemeinderat, das heutige Stadtparlament, gewählt. 1996 glückte ihr der Sprung in den St.Galler Kantonsrat. 1997 übernahm sie das Präsidium des Wiler Gemeinderats und der kantonalen FDP.
Die Parlamentsmandate und das Parteipräsidium gab Keller-Sutter im Jahr 2000 auf, als sie in den Regierungsrat gewählt wurde und das Sicherheits- und Justizdepartement übernahm. In dieser Rolle – und insbesondere als Präsidentin der Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz – machte sie sich einen Namen als Hardlinerin. Aufmerksamkeit erlangte sie vor allem mit den Themen Hooliganismus, Migrationspolitik und häuslicher Gewalt. Der St.Galler Kantonsregierung stand sie 2006/2007 als Präsidentin vor.
Bild: Karin Keller-Sutter