Märchen können Brücken bauen

Märchen können Brücken bauen

Mit einem gelungenen Märchen- und Liederabend sammelte die Kunst Stobe Herisau Geld für junge ukrainische Flüchtlinge im Pestalozzidorf Trogen. Beim anschliessenden Festessen mit ukrainischen Spezialitäten tauschten die Gäste sich aus.

 

Wer kennt nicht den Froschkönig, den Wolf und die sieben Geisslein oder das Schneewittchen? Für einmal wurden die Gäste der Kunst Stobe aber auf eine Reise in die Ferne mitgenommen.  Nach der Märchensammlung von Michaela Brinkmeier wurden Märchen aus der Ukraine erzählt und damit von einem Land, das seit ein paar Monaten in aller Munde ist und uns dennoch recht fremd blieb. Die Ukraine ist atemberaubend und bietet prachtvolle Naturschönheiten, unberührte Natur, reissende Flüsse und historische Städte. Es gibt eindrucksvolle Berge, subtropische Regionen und gar Wüstenland. Wer das vielfältige Land anlässlich der Europameisterschaften 2012 bereist hat, der darf sich glücklich schätzen. Denn vieles wurde durch den Krieg inzwischen zerstört. Nicht zerstören kann und wird man hingegen die reiche Kultur, wozu auch die Märchen gehören. Es liegt in der Natur des Menschen, nach dem Glück zu suchen, nach Unerklärbarem, nach Heldenmut, Kühnheit, Abenteuer und nach Hoffnung, dass sich Wirrungen auflösen, die Herzensgüte siegt und das Schicksal sich letztlich zum Guten wendet. Die Märchen aus der Ukraine erzählen davon, was die Menschen dort prägte und bewegte. Es sind Geschichten, die das Herz und die Seele berühren. Sie hören sich fantastisch, abenteuerlich oder mystisch an und wirken doch mitten aus dem Leben gegriffen.

Eine illustre Gemeinschaft

Schauspielerin Sylvia Denk verstand es ausgezeichnet, die Gäste in die Geschichten zu verstricken und Erzählungen miteinander zu verweben. Caecilia van de Laak verband die schweizerische und ukrainische Kultur durch ihren Gesang, begleitet von Birgit Müller (Gitarre), Slavjana aus Charkiv (Flöte) und Werner Meier (Violine). Als Überraschungsgäste fanden sich Künstlerin Lilli Langenegger und Regierungsrat Alfred Stricker ein. Beide pflegen jahrzehntelange Verbindungen zu Menschen in der Ukraine und erzählten den Märchenliebhabenden davon. «Wir sind alles Menschen und niemand ist einverstanden mit dem Krieg», sagte Stricker. Es gelte besonders in die Jugend zu investieren – gerade auch mit einem Beitrag an das Pestalozzidorf. Das Kollektiv spende Kraft und Märchen seien Lebensgeschichten, die Menschen weltweit verbinden. Lilli Langenegger wurde in der Ukraine vom Volkstanz angesteckt und hat die Gastfreundschaft der Menschen dort schon oft genossen. Auch die Kunst vermag nämlich Brücken zu bauen. Der gelungene Abend wurde durch Elke Baliarda organisiert. Sie ist es auch, die eine bunte Auswahl aus dem reichen Schatz ukrainischer Märchen traf. Ira und Matthias Brander servierten anschliessend Spezialitäten aus dem Land, dem wir alle baldigen Frieden wünschen.

Bilder cfo:

oben: Künstlerin Lilli Langenegger (rechts) hat langjährige Verbindungen zur Ukraine.

links im Text: Kulturjournalistin Elke Baliarda reisst immer wieder ganz spezielle Projekte an. Sie hat auch die Organisation des Märchenabends an die Hand genommen.

rechts im Text: Sängerin Caecilia van de Laak und ihre musikalischen Begleitungen begeisterten mit schweizerischen und ukrainischen Liedern das Publikum.

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