Neues aus dem Kulturmuseum St. Gallen
«Höhlenbären und Neandertaler im Drachenloch-Pionierarchäologie vor 100 Jahren», so nennt sich die neue Ausstellung im Kulturmuseum an der Museumstrasse 50 in St. Gallen, die am 5. Mai 2023 mit einer Vernissage um 18.30 Uhr eröffnet wird und bis 29. Oktober dauert.
Die Drachenloch-Höhle liegt in einer steilen Felswand oberhalb Vättis, Gemeinde Pfäffers, auf einer Höhe von 2422 Meter über Meer. In der Höhle wurden neben Knochen von Höhlenbären, Spuren gefunden, die auf menschliches Leben von vor mehr als 50’000 Jahren hindeuten. Die Drachenloch-Höhle ist die höchstgelegene prähistorische Fundstätte Europas.
Dorfschullehrer Theophil Nigg und seine beiden Söhne unternahmen am 7.Juli 1917 den Aufstieg zur Drachenloch-Höhle mit der Vermutung Spuren eines anderen, nicht weniger faszinierenden Wesens, könnten in der Höhle verborgen sein, dessen Zähne man in früheren Zeiten wohl als Drachenzähne gedeutet hatte. Nigg wusste von den Funden aus der Wildkirchli-Höhle im Alpstein, hatte er doch Jahre zuvor einen Vortrag von Emil Bächler, Konservator des Naturhistorischen Museums St. Gallen und Erforscher des Wildkirchlis, miterlebt. «Der Gedanke, dass auch im heimischen Drachenloch solche Funde zum Vorschein kommen könnten, liess ihn nicht mehr los».
«Die Ausstellung im Kulturmuseum St. Gallen thematisiert die Erforschung des Drachenlochs von einer wissenschaftshistorischen Seite. Die Forschungen von Emil Bächler und Theophil Nigg werden im Kontext der damaligen Zeit betrachtet. Die Ausstellung geht aber auch der Frage nach, wie sich die Forschung zu den drei altsteinzeitlichen Fundstellen seither verändert hat und welche neuen Erkenntnisse die moderne Wissenschaft beisteuern kann».
Mittwoch,26. April 2023, 18 Uhr: Eine russische Zeitung im Exil mit Ekaterina Glikman, Journalistin. Sonntag, 30.April 2023,: Auf der Suche nach Wahrheit, Führung in der Ausstellung mit Peter Müller, Historiker.