Malerei und Poesie in der Kunst Chinas
Das Zusammenspiel von Malerei und Dichtkunst ist ein charakteristisches Element der chinesischen Landschaftsmalerei. Schon im 11. Jahrhundert sprachen die Künstler von Gedichten als Gemälde ohne Formen und von Malerei als Poesie ohne Worte. Im Museum Rietberg sind Werke vom 16. bis frühen 20. Jahrhundert zu sehen. Ein Erlebnis!
Die poetischen Zeilen auf den Malereien führen über das Bild hinaus. Sie bereichern das Seherlebnis durch weitere Sinneserfahrungen wie beispielsweise das Rauschen des Wassers oder das Flüstern des Windes, die Kälte des Herbstes oder das sanfte Licht des Mondscheins. Zudem können sie persönliche Gefühle oder versteckte politische Anspielungen vermitteln. Mit der Zeit war die Poesie auf den Malereien nicht mehr wegzudenken. Dichtung, Schriftkunst und Malerei in einem Werk zu vereinen, galt als Ideal der Gelehrtenkünstler.